Unsere Leber: Es gibt wohl kaum ein häufiger unterschätztes Organ. Dabei übernimmt diese täglich Schwerstarbeit. Sämtliche Nährstoffe, welche zuvor vom Darm in die Blutlaufbahn abgegeben wurden, gelangen zusammen mit sauerstoffarmen Blut durch die “vena portae” (Pfortader) in die Leber. Die gesunden Bestandteile werden direkt verwertet oder eingelagert. Ungesunde oder gar giftige Bestandteile werden in ungiftige Stoffe umgewandelt oder ausgeschieden. Durch unsere Ernährung tragen wir nicht selten dazu bei, dass unsere Leber zunehmend krank wird. Doch wir können Sie mit den richtigen Lebensmitteln auch bewusst schützen.
Fettleber und Co: Prophylaxe mit Ernährung
Mittlerweile haben ca. 35 % der Erwachsenen in Deutschland eine Fettleber, ohne sich darüber im Klaren zu sein. Denn anders als der Name vermuten lässt, kommt eine Fettleber nicht ausschließlich bei übergewichtigen Menschen vor. Auch Alkohol ist immer seltener der Hauptgrund. Ursachen für eine Fettleber können sein:
- Übergewicht und Bewegungsmangel
- Zu viele Kohlenhydrate
- Zu viel raffinierter Zucker
- Eiweißmangel
- Zu hoher Alkoholkonsum
- Medikamente / Schmerzmittel (u. A. Paracetamol, ASS, Ibuprofen)
- Rauchen
Fun Fact: Wusstet ihr, dass die Leber das einzige Organ ist, welches sich selbst vollständig regenerieren kann? Damit es aber gar nicht erst soweit kommt, solltet ihr die folgenden Lebensmittel in euren Ernährungsplan aufnehmen, welche die Leber bei ihrer Arbeit unterstützen.
Blaubeeren
Kleine Beere, große Wirkung. Blaubeeren können sogar vor Leberkrebs schützen und wirken durch den Inhaltsstoff Polyphenol wie ein Schutzschild für die Leber.
Tomaten
Das in den Tomaten enthaltene Glutathion hilft der Leber bei ihrer Arbeit, der hohe Wasseranteil von 95% wirkt zudem entschlackend.
Avocado
Enthält ebenfalls das Antioxidans Glutathion und hilft somit, freie Radikale und Giftstoffe aus dem Körper zu verbannen.
Kohl
Und zwar alle Sorten, ganz egal ob Blumenkohl, Rosenkohl, Rotkohl oder Brokkoli – Kreuzblütler müssen es sein. Diese regen die Verdauung an machen Giftstoffen durch ihre Inhaltsstoffe den Garaus.
Grapefruit
Sie ist ein wahres Superfood. Durch den Verzehr von Grapefruit werden freie Radikale reduziert und sogar Schwermetalle können eliminiert werden. Möglich machen das Inhaltsstoffe wie Pektin, Unmengen an Vitamin C und anderen Antioxidantien.
Rote Beete
Sollte bei keiner leber-freundlichen Ernährung fehlen: Durch das enthaltene Betanin schafft es rote Beete, das Blut von Schwermetallen zu befreien und wirkt obendrein noch entzündungshemmend. Schmeckt auch als Saft super!
Knoblauch
Zaziki-Freunde aufgepasst: Eine ordentliche Portion Knoblauch in der beliebten Creme schmeckt nicht nur gut, sondern hilft der Leber durch die enthaltene Schwefelverbindung Allicin sowie das Spurenelement Selen beim Entgiftungsprozess.
Olivenöl
Wenn Fett, dann bitte Olivenöl. Dieses ist in der Lage, den oxidativen Stress auszugleichen, der von Giftstoffen ausgelöst wird, und so die Leber zu unterstützen.
Chili
Das in Chili enthaltene Capsaicin schützt die Leber vor Schäden und hilft bei der Regeneration.
Zitronensaft
Ein Glas lauwarmes Wasser (oder Kaffee) mit Zitronensaft am Morgen kurbelt die Darmfunktion sowie die Gallenproduktion an. Durch das enthaltene Vitamin C wird außerdem die vermehrte Produktion von Verdauungsenzymen angeregt und die Aufnahme von Mineralien unterstützt.
Kaffee
Tatsächlich hat sich in verschiedenen Studien herausgestellt, dass Personen mit chronischen Leberleiden bessere Prognosen hatten, wenn diese regelmäßig moderate Mengen Kaffee konsumieren. „Schuld“ daran ist wohl das (in hohen Mengen ungesunde) Koffein. Dieses ist in der Lage, den sogenannten Cyclo-AMP-Anteil in der Leberzelle zu erhöhen. Dabei handelt es sich um einen Botenstoff (ein Hormon), das einen Bindegewebs-Wachstumsfaktor hemmt, welcher als Übeltäter gesunde Leberzellen in funktionsloses Bindegewebe „umbaut“.