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Matcha-Tee: gesund – aber mit Einschränkungen

Matcha-Tee: teuer und schon lange kein neuer Trend mehr. Das Wort Matcha stammt ebenso wie der Tee selbst aus Japan und bedeutet so viel wie „gemahlener Tee“. Und genau das ist Matcha – gemahlener Grüntee. Bevorzugt wird wie bei anderen Grünteesorten die Teepflanze “Camellia sinensis” verwendet. Aber ist der Wachmacher tatsächlich so gesund wie wie alle behaupten? Und wenn ja: Was macht Matcha so gesund?

Matcha: mehr Koffein als Kaffee und Energy-Drinks

Auch wenn viele Teeliebhaber Matcha eigenen Angaben nach aus geschmacklichen Gründen trinken, steht vor allem die Wirkung eines Inhaltsstoffes im Vordergrund: Koffein. Und davon enthält Matcha nicht zu knapp. Eine große Portion Matcha (die Menge für eine große Tasse) bringt es auf bis zu 300 mg Koffein. Eine mittlere Portion (kleine Tasse) enthält immerhin noch rund 136 mg Koffein

Im Vergleich: 

  • Eine kleine Tasse Kaffee (150 ml) bringt es “nur” auf 50 bis 100 mg Koffein (je nach Stärke). 
  • Eine große Tasse des schwarzen Gebräus (250 ml) enthält zwischen 80 und 166 mg des anregenden Stoffes. 
  • Eine Dose eines Energy-Drinks enthält rund 80 mg Koffein. 
  • Matcha hat beim Koffeingehalt also klar die Nase vorn. 

Koffein in hohen Mengen schädlich

Wenn es bei einer oder einer zweiten kleinen Tasse Matcha pro Tag bleibt, ist alles in Ordnung. Denn die empfohlene Tageshöchstgrenze für die Koffeinaufnahme beträgt bei gesunden Erwachsenen immerhin 5,7 mg Koffein pro Kilogramm Körpergewicht (z. B. 370 mg pro Tag für eine 65 kg schwere Frau). 

Bei einer Tasse Matcha und dem versteckten Koffein in Zartbitterschokolade und Co sind die Werte allerdings schnell erreicht. Schwangere sollten maximal die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis Koffein zu sich nehmen. Auch für Kinder und Jugendliche gelten andere Höchstwerte (3 mg Koffein pro Kilogramm Körpergewicht). 

Der Grund: In großen Mengen und dauerhaft konsumiert kann Koffein das Gehirn schädigen – auch das Herz-Kreislaufsystem kann negativ beeinflusst werden. Ganz unmittelbare Symptome eine Überdosierung sind:

  • Herzrasen, 
  • starkes Schwitzen, 
  • Unruhe, 
  • Schwindel und 
  • Übelkeit. 

Apropos Übelkeit: Genau wie anderer Tee kann Matcha bei Menschen mit empfindlichen Magen zu Brechreiz führen. Ursächlich dafür ist der hohe Gehalt an Gerbstoffen (Tannine). 

Sanfterer “Kick” dank L-Theanin

Trotz des hohen Koffeingehalts gibt es durchaus gute Gründe, Matcha anderen koffeinhaltigen Getränken vorzuziehen. Wenn wir beim Koffein bleiben, ist es beispielsweise die Tatsache, dass das im Grüntee enthaltene L-Theanin (eine Aminosäure) dem Koffein entgegenwirkt. Der Stoff senkt in hoher Konzentration den Blutdruck und wirkt sedierend (beruhigend), während das Koffein eigentlich die Ausschüttung der Stresshormone Kortisol und Adrenalin anregt.

Weniger Koffein-Hangover bei Matcha und Grüntee

Dieser Mix sorgt dafür, dass der Koffeinkick (trotz hoher Koffein-Konzentration) beim Matcha nicht so stark ist wie bei Kaffee, sondern die Wirkung sanfter eintritt und länger anhält

Hohe Mengen Kaffee hingegen machen schnell auch mal müde, weil das isoliert wirkende Koffein zu einer vermehrten Ausschüttung des beruhigenden Hormons “Adenosin” führt, mit dem sich der Körper gegen den “Stress” schützt. Beide Stoffe docken an den gleichen Rezeptoren an.

Weitere Inhaltsstoffe in Matcha

Ein klarer Vorteil von Matcha gegenüber “normalem” Grüntee ist die Tatsache, dass man das gesamte Teeblatt samt seiner wertvollen Inhaltsstoffe konsumiert und nicht nur den Aufguss. Dementsprechend enthält Matcha im Vergleich mit anderen Teesorten deutlich mehr sämtlicher gesunden Ingredienzien. 

Hoher Gehalt an Antioxidantien

Der ORAC-Wert (ORAC = „Oxygen Radical Absorbance Capacity“) gibt Aufschluss über die Menge an freien Radikalen, die pro Gramm fester oder flüssiger Nahrung neutralisiert werden können. Und dieser Wert ist bei Matcha-Tee unangefochten hoch – genauer gesagt rund 26-mal so hoch wie bei Acai-Beeren. Matcha soll deshalb Krebs entgegenwirken, vor Alzheimer schützen und sogar schön machen. Vor allem die Aminosäure EGCG (Epigallocatechingallat) ist beim Matcha hervorzuheben. 

Chlorophyll für Blutbildung und Sauerstofftransport

Chlorophyll ist der Stoff, der Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht. Die Molekularstruktur ähnelt dem Hämoglobin im menschlichen Blut (Blutfarbstoff). Das bedeutet: Chlorophyll unterstützt die Blutbildung und damit ein den Sauerstofftransport über das Blut zu den Zellen. Je besser dieser funktioniert, desto konzentrierter, frischer und fitter sind wir. 

Kleiner Dämpfer: Hohe Mengen Aluminium in Matcha

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in zahlreichen Matcha-Tee-Proben deutlich zu hohe Mengen Aluminium entdeckt. Hauptgrund dafür ist, dass die Teepflanze Aluminium aus dem Boden anreichert. Teeblätter sind das aluminiumreichste Lebensmittel und enthalten im Schnitt 1340 mg/kg (1340 ppm) Aluminium. Besonders problematisch sind sind alte Blätter, die Aluminiumwerte von bis zu 8000 mg/kg (8000 ppm) erreichen.

Bereits mit einer einzigen Mini-Tasse Matcha (100 ml) nimmt man bis zu 16 mg Aluminium zu sich. Die hohe Menege kommt zustande, da man wie bereits erwähnt das gesamte Teeblatt konsumiert. Der Grenzwert liegt bei 1 Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht pro Woche!

Die dauerhafte Aufnahme hoher Mengen Aluminium schädigt nachgewiesenermaßen die Knochenentwicklung und kann zu ernsthaften Erkrankungen des Nervensystems führen. Auch die Fortpflanzungsfähigkeit kann beeinträchtigt werden.

Wissenswertes zu Matcha auf einen Blick:

  • Matcha enthält Catechine, Carotine sowie die Vitamine A, B, C und E.
  • Traditionell wird Matcha in einer Matcha-Schale mit heißem (nicht kochenden) Wasser übergossen und dem Cha-sen (ein Bambusbesen) schaumig aufgeschlagen. Ein Milchaufschäumer tut es auch. 
  • Matcha wurde bereits im 6. Jahrhundert in China in buddhistischen Klöstern hergestellt.
  • Die primären Anbaugebiete für Matcha in Japan sind Fukuoka, Uji und Nishio. 
  • In Deutschland gemahlener Matcha ist günstiger als der traditionell in Japan gemahlene Tee. 
  • „Matcha“ ist kein geschützter Begriff. 
  • Der Gechmack von Matcha ist leicht bitter – je nach Qualität auch grasig und blumig.

Quellen:

https://verbraucherfenster.hessen.de/gesundheit/lebensmittel/getr%C3%A4nke/matcha-tee-%E2%80%93-gesund-oder-gesundheitssch%C3%A4dlich

https://www.bfr.bund.de/cm/343/hohe-aluminiumgehalte-in-einzelnen-matcha-teeproben%20.pdf

https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/matcha-tee-ist-er-so-gesund-wie-viele-sagen-a-1184307.html

https://www.quarks.de/gesundheit/so-schaedlich-ist-aluminium-wirklich/

https://drjacobs.de/de/artikel/besonders-viel-aluminium-in-gruentee-schwarztee-und-matcha.html

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-31-2000/pharm4-31-2000/

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