Neue Infos: Weshalb ihr häufiger OHNE Duschgel duschen solltet (und ob Seife besser ist)

“Duschen ohne Duschgel”: Klingt erstmal unhygienisch und kommt für euch nicht in Frage? Lest euch einfach unsere Begründung durch und denkt nochmal darüber nach, ob ihr nicht doch ab und zu mal auf das “Einseifen” eures gesamten Körpers verzichten möchtet. Eure Haut wird es euch danken. 

Übrigens: Das Thema wurde bereits von vielen Redaktionen, Bloggern und natürlich auch ausgewiesenen Expertinnen und Experten behandelt. Doch in den Artikeln im Netz werden bzw. wurden oft viele Aspekte nicht beleuchtet und teilweise überholte Sichtweisen isoliert dargestellt. Die Grundaussage ist dennoch richtig. Aber der Reihe nach.

Duschgel und Co: schlecht für den Schutzmantel der Haut

Duschgele reinigen die Haut porentief von Schmutz und Schweiß: Doch was erst einmal toll klingt, hat einen kleinen Nachteil. Denn Duschgel entfettet die Haut. Der natürliche Schutzmantel (ein Fettfilm, Hydrolipidfilm) wird auf diese Weise angegriffen. Je häufiger ihr den Hautschutzfilm “abduscht”, desto weniger kann sich eure Haut regenerieren. Auch ein zu starkes Nachfetten kann die Folge sein - ähnlich wie bei austrocknenden Waschgels fürs Gesicht. 

Lese-Tipp: Paradoxe Wirkung: Wieso zu häufiges Eincremen die Haut austrocknet

Der Schutzfilm schützt die Haut vor schädlichen Bakterien, die im übrigen auch für den üblen Geruch beim Schwitzen sorgen. Hauptverursacher für den typischen Schweißgeruch ist das Bakterium Corynebacterium jeikeium. Das Bakterium kann außerdem Wundinfektionen und Sepsen hervorrufen [1]. Wie der Schweißgeruch entsteht, lest ihr ganz unten auf dieser Seite in einer Infobox.

Warum wir vom Schutzmantel und nicht vom Säureschutzmantel der Haut sprechen

Der Begriff Säureschutzmantel suggeriert, dass das leicht saure Milieu der Haut für die Abwehr von Bakterien und Keimen verantwortlich ist. Immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen legen jedoch nahe, dass es nicht die “Säure” ist, die für die Abwehr von Schadstoffen verantwortlich ist. Stattdessen scheinen vor allem erwünschte bakterizide Lipide und Peptide im natürlichen Schutzfilm der Haut für die Abwehr schädlicher, speziell hämolytischer Streptokokken und anderer Bakterien verantwortlich zu sein [2]. Eine mögliche Ursache für den leicht sauren ph-Wert der Haut könnte hingegen in einer grundlegenden Übersäuerung des Körpers liegen. 

Sehr wohl erscheint jedoch die positive Wirkung dieser Lipide und Peptide bei einem pH-Wert von etwa 5 am intensivsten [3]. Das leicht saure Milieu kann entsprechend die positive Wirkung des Hautschutzfilms begünstigen, ohne in erster Linie ursächlich dafür zu sein. Es lässt sich aber auch schlussfolgern, dass die Aktivität der Lipide und Peptide deshalb bei einem geringeren pH-Wert intensiver ist, weil ein saures Milieu für ein erhöhtes Bakterienwachstum sorgt. Hier gehen die Meinungen auseinander. Mehr dazu erfahrt ihr im nächsten Abschnitt.

Ist Seife besser als Duschgel?

Obwohl Seife zu großen Teilen aus Fett besteht, entziehen die Tenside - genau wie beim Duschgel - der Haut ihr natürliches Fett. Die Untersuchungen zufolge positiven Eigenschaften des hauteigenen Schutzfilms werden also zunichtegemacht. Das kann man erstmal so festhalten. 

Zudem ist Seife mit einem ph-Wert zwischen 8 bis 11 alkalisch. Bei der Bewertung dieser speziellen Tatsache gibt es hingegen zwei Meinungen, die stark voneinander abweichen. Weil wir uns der Neutralität verpflichtet sehen, möchten wir euch beide Ansätze vorstellen.

Meinung 1: 

Die basische Hautpflege verändert den leicht sauren Schutzfilm der Haut. Deshalb ist Seife noch schädlicher als Duschgel, das pH-neutral oder leicht sauer ist. Diese Meinung basiert auf der Annahme, dass die Säure für die Abwehr schädlicher Bakterien positiv ist gute Bakterien ein saures Milieu bevorzugen, während schlechte Bakterien sich in einem basischen Milieu wohl fühlen.

Meinung 2: 

Eine basische Hautpflege sorgt dafür, dass der Körper Säuren in ein basisches Milieu abgibt, wo diese neutralisiert werden - der Körper also gewissermaßen besser über die Haut entgiften kann. Zudem zeigen immer mehr Untersuchungen, dass auch schädliche, krankmachende und für den Schweißgeruch verantwortliche Bakterien ein saures Milieu bevorzugen. Das betrifft nicht nur die Haut, sondern sämtliche Bereiche des Körpers. 

Wie entsteht Schweißgeruch (und was hat Duschlotion damit zu tun)?

Schweiß an sich ist zunächst einmal vollkommen geruchlos. Bakterien wie das oben erwähnte Corynebacterium jeikeium zerteilen jedoch die über den Schweiß abgesonderten Fettsäuren in die Bestandteile Ameisensäure und Buttersäure. Diese beiden Säuren verursachen einen säuerlichen und ranzigen Geruch [4].

Ein Weg wäre also, alles dafür zu tun, die vom Schweiß (lässt sich nicht verhindern) abgesonderten Fette so schnell wie möglich abzuwaschen (im Zweifel auch mit Duschgel). Da aber gewisse “mit abgeduschte” Körperfette das Wachstum und grundlegende Auftreten schädlicher, auch Geruch verursachender Bakterien, zu hemmen scheinen [1], wird das Problem des Schweißgeruchs durch die “Intensivreinigung” gemäß dieser Annahme nicht dauerhaft behoben, sondern sogar verstärkt. 

Einfach ausgedrückt und leicht verkürzt: Wer sich häufig mit Duschbad oder Seife wäscht, sorgt langfristig dafür, dass der Schweißgeruch immer extremer wird. Ob nun ein saures, pH-neutrales oder basisches Hautmilieu die Bildung entsprechender Bakterien begünstigt, ist noch nicht abschließend wissenschaftlich geklärt. Hierzu beachtet ihr am besten die Infos weiter oben im Text.

Zusammengefasst: reine Haut und KEIN schlechter Geruch nicht trotz, sondern DANK Duschgel-Verzicht

  • Reines Wasser entfernt normalen Schmutz, Schweiß und abgestorbene Hautschüppchen mehr oder weniger vollständig. 
  • Sogar einige Bestandteile des Hautschutzmantels wie Milchsäure, Harnsäure und einige Fettsäuren werden durch Wasser alleine entfernt, da diese wasserlöslich sind [5].
  • Extra ein Peeling zu verwenden, ist also nicht nur unsinnig, sondern absolut schädlich: Peelings zerstören die oberste Schutzschicht der Haut, wodurch diese empfänglicher und durchlässiger für schlechte Bakterien, Allergene, Giftstoffe und Co. wird.
  • Auch die Verwendung von speziellen Hautbürsten solltet ihr euch besser zweimal überlegen. 
  • Selbst stark schwitzende (Intimbereich, Achseln, Pofalte) und vor dem Duschen riechende oder gar stinkende Körperstellen können mit reinem Wasser gereinigt werden. 
  • Ein Großteil der erwünschten, weil die Hautbarriere stärkenden und Bakterien abtötenden, Hautfette wird durch die Reinigung ohne Waschprodukte aufrechtherhalten. Dadurch kann ggfs. sogar der Schweißgeruch auf lange Sicht minimiert werden.
  • Der Verzicht oder sparsame Verbrauch von Waschlotionen und anderen Produkten ist gut für den Geldbeutel und vermeidet Müll. 
  • Neben den im Waschlotionen enthaltenen Tensiden können auch Duft- und Farbstoffe zu Hautreizungen beitragen [6].

Quellen: 

[1] pschyrembel.de/Corynebacterium%20jeikeium/K05A0
blogs.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/ein_bakterieller_hautbewohner_mit_lebensgef%C3%A4hrlichem
[2]  ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14908192?dopt=Abstract
[3] ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20285130?dopt=Abstract
[4] welt.de/wissenschaft/article1256134/Schweiss-Bakterien-an-der-Nase-herumfuehren.html
[5] Hans Pösl, Carl Georg Schirren: Beeinflussung des pH-Wertes der Hautoberfläche durch Seifen, Waschmittel und synthetische Detergentien. In: Der Hautarzt. Band 17, 1986, S. 37–40
[6] rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2015/Ausgaben/18_15.pdf

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