MSM, das ist die Abkürzung für Methylsulfonylmethan, eine organische Schwefelverbindung, ist aktuell in aller Munde. Grund dafür ist die scheinbar schmerzstillende Wirkung, die sich insbesondere bei Gelenkschmerzen äußert. Nicht umsonst wird MSM bei Beschwerden und Krankheitsbildern wie Arthrose empfohlen. Es existieren sogar Studien, welche die Wirkung von MSM belegen. Die Schwefelverbindung ist somit eine gute Alternative zu chemischen Schmerzmitteln wie Ibuprofen und Co, die wegen ihrer zahlreichen Nebenwirkungen mit Vorsicht zu genießen sind.
Woher kommt die schmerzlindernde Wirkung von MSM?
Man geht davon aus, dass MSM bei geschädigtem Gewebe für eine verbesserte Durchlässigkeit der Zellmembran sorgt. Hierdurch können körpereigene, den Schmerz hemmende Substanzen, besser hindurchdringen. Zeitgleich scheint Schwefel dem Knorpelabbau in Gelenken entgegenzuwirken und bei der Bildung neuer Knorpelmasse zu unterstützen. Hier empfiehlt sich die Kombination mit dem Stoff Glucosamin, einem natürlich vorkommenden Aminozucker. Dieser wird für die Bildung von Bindegewebe, Knorpel und Gelenkflüssigkeit benötigt.
MSM als Entzündungshemmer und Bestandteil von Aminosäuren
Genau wie Acetylsalicylsäure (ASS), Naproxen und Ibuprofen wirkt Schwefel / MSM entzündungshemmend. Grund hierfür scheint die verbesserte Wirksamkeit körpereigener Hormone wie Kortison zu sein, wenn ausreichend Schwefel im Körper vorhanden ist. MSM ist außerdem Bestandteil wichtiger Aminosäuren wie Cystein, Methionin und Taurin* (bekannt aus Energy-Drinks). Es ist also ein ganzes Bündel an Wirkmechanismen, welche für die letztlich schmerzlindernde Wirkung, insbesondere bei Gelenkerkrankungen, verantwortlich ist.
Ist die schmerzlindernde Wirkung von MSM belegt?
Eine Placebo kontrollierte Doppelblindstudie mit insgesamt 50 Patientinnen und Patienten konnte zeigen, dass die Schmerzen nach 12 Wochen durchschnittlich um ein Viertel, also 25%, sanken. Den Probanden wurde täglich 3 Gramm MSM gegeben. Es wurde ein signifikanter Unterschied zur Kontrollgruppe festgestellt, welche Placebos erhielt. Eine an 118 Patienten durchgeführt die klinische Studie, hat die kombinierte Wirkung von MSM und Glucosamin untersucht. Arthrosebedingte Schmerzen konnten nach drei Monaten um durchschnittlich 79 % gelindert werden. Die alleinige Gabe von MSM zeigte nach 12 Wochen eine Schmerzreduktion von rund 50%.
Weitere potentielle Einsatzbereiche von organischem Schwefel:
- Hemmung von Entzündungen
- Linderung von Allergien
- Verbesserung von Verdauungsstörungen
- Förderung der Haut- und Haargesundheit
- Linderung von Akne
- Haarausfall
- Krebsprophylaxe
- Verkürzung der Regenerationszeiten bei Sportlern
- Verbesserung der Durchblutung von Gewebe
Wusstet ihr, dass der menschliche Körper zu rund 0,2 % aus Schwefel besteht? Das ist fünfmal so viel wie der Anteil an Magnesium und satte 40-mal mehr als der Anteil an Eisen in unserem Körper.
Schwefel über Ernährung oder als Nahrungsergänzungsmittel
Schwefelverbindungen stecken insbesondere in Fisch, Fleisch, Eiern und Milchprodukten. Das heißt aber nicht, dass Vegetarier und Veganer ohne Schwefel auskommen müssen. Auch in pflanzlichen Lebensmitteln wie Zwiebeln und Knoblauch sowie Nüssen und grünem Gemüse ist Schwefel enthalten – allerdings nicht ganz so viel. Fakt ist auch, dass organischer Schwefel durch Kochen oder industrielle Verarbeitung zu großen Teilen zerstört wird. Inwieweit der persönliche Schwefelbedarf zur Schmerzlinderung über die Ernährung gedeckt werden kann, lässt sich also schwer pauschalisieren. Übrigens: Erfahrungsberichte zeigen, dass auch Tiere wie Hunde und Katzen von MSM profitieren können. Es fehlen allerdings Studien hierzu.
MSM Dosierung bei Schmerzen
Wer die Wirkung von MSM für sich testen möchte, kann auf Pulver oder Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel* zurückgreifen. Eine ideale Dosierung gegen Schmerzen scheinen rund 3.000 mg Schwefel täglich zu sein. Man kann zum Beispiel 2.000 mg am Morgen und 1.000 mg am Mittag einnehmen. Es gibt auch Menschen, die weniger oder aber deutlich mehr MSM täglich zu sich nehmen.
Gibt es Nebenwirkungen?
Wichtig: Das Bundesamt für Verbraucherschutz empfiehlt ebenso wie diverse Lebensmittel-Sicherheitsbehörden, maximal 50 mg MSM als Nahrungsergänzung zu sich zu nehmen. Hintergrund ist, dass es keine Langzeitstudien zu potentiellen Nebenwirkungen gibt. Kurzfristige Nebenwirkungen können allergische Reaktionen, Magen-Darm-Probleme und Hautreizungen sein.
MSM unterstützt die Kollagenproduktion der Haut, wodurch diese elastisch und geschmeidig bleibt. Der Faltenbildung wird auf diese Weise vorgebeugt. Organischer Schwefel ist also auch ein echter Beauty-Booster.
Quellen:
uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/Methylsulfonylmethan.pdf
orthoknowledge.eu/forschung/msm-ein-gutes-schmerzmittel/
nccih.nih.gov/health/supplements/dmso-msm
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