Schmerzmittel: Naproxen besser als Ibuprofen?

Ibuprofen gehört zu den meistverkauften Schmerzmitteln weltweit. Bis zu einer Dosis von 400 mg sind die Schmerzpillen in Deutschland ohne Rezept in den Apotheken erhältlich. Im Vergleich zum Wirkstoff Diclofenac hat Ibuprofen bei dauerhafter Einnahme weniger unerwünschte Wirkungen auf das Herz. Noch verträglicher und dabei weitaus länger wirksam ist der Stoff Naproxen [1]. Wir fragen: Ist Naproxen also das bessere Ibuprofen?

Ibuprofen und Naproxen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Ibuprofen und Naproxen zählen beide zu den Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Damit ist auch die Wirkungsweise der beiden Schmerzmittel ähnlich: Beide hemmen das Cyclooxygenase (COX) – ebenso wie Diclofenac. Der Unterschied besteht jedoch darin, welche Untergruppe der Cyclooxygenase gehemmt wird. Ibuprofen hemmt die COX-1 stärker als COX-2. Naproxen hingegen hemmt COX-2 stärker als COX-1 [2]. Damit wirkt Naproxen eher wie Diclofenac, wodurch sich das Anwendungsgebiet in der Praxis oft auf Schmerzen im Bewegungsapparat bezieht. Auch Zahnschmerzen verschwinden mit Naproxen bereits in niedriger Dosierung recht zuverlässig und schnell.

Naproxen wirkt schneller und länger

Beim Wirkstoff Ibuprofen tritt die Wirkung je nach Körpergewicht und genereller Konstitution nach etwa 30 bis 45 Minuten ein. Bei Naproxen ist der schmerzlindernde Effekt in der Regel deutlich schneller zu spüren. Zudem wirkt Naproxen länger als Ibuprofen. Während die Halbwertszeit von Ibu zwischen zwei und drei Stunden liegt, wirkt Naproxen ganze 12 bis 15 Stunden zuverlässig gegen Schmerzen [3]. Ebenso wie andere NSAR und der große Konkurrent Ibuprofen wirkt der Stoff zudem fiebersenkend und entzündungshemmend.

Naproxen: Größere Gefahr für den Magen

Das Enzym Cyclooxygenase (COX), das von Medikamenten wie Ibu, Naproxen und Co gehemmt wird, ist an der Synthese von Prostaglandinen beteiligt. Diese Gewebshormone unterstützen wiederum die Funktion der Magenschleimhaut. Wird diese Kette also durch die Einnahme von COX-Hemmern unterbrochen, können bei dauerhafter und hochdosierter Einnahme Übelkeit, Erbrechen oder gar Magenblutungen auftreten [4]. Weil Naproxen länger wirkt, kann der Stoff demnach auch länger Schaden anrichten. Bei dauerhafter Einnahme sollte deshalb über einen Magenschutz (Protonenpumpenhemmer) nachgedacht werden.

Naproxen Dosierung

Die maximale Tagesdosis Naproxen sollte 1.250 mg nicht überschreiten. Als höchste Einzeldosis werden 1.000 mg empfohlenBis 250 mg pro Tablette ist Naproxen rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Bei leichten bis mittelstarken Schmerzen ist diese Dosis meist ausreichend. Bei Bedarf kann die Einnahme zwei- bis dreimal pro Tag (alle acht bis zwölf Stunden) erfolgen.

Naproxen Anwendungsgebiete

Naproxen hat sich bei folgenden Beschwerden als hilfreich und gut verträglich erwiesen [5]:

  • Gelenkverschleiß (Arthrose)
  • chronische und akute Gelenkentzündungen (Arthritis)
  • schmerzende Entzündungen und Schwellungen
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Zahnschmerzen
  • Regelschmerzen
  • Fieber

Tipp: Damit die antientzündliche und fiebersenkende Wirkung von Naproxen eintritt, muss der Wirkstoff höher dosiert werden als bei der Schmerzbehandlung.

Naproxen Nebenwirkungen

Bei hoch dosierter und dauerhafter Einnahme von Naproxen können folgende Nebenwirkungen auftreten [6]:

  • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall (Diarrhoe)
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre (Ulcera)
  • Kopfschmerzen (Analgetika-Kopfschmerz)
  • Hautausschlag

Naproxen darf nicht in Kombination mit Glukokortikoiden, bestimmten Substanzen zur Therapie von Herzschwäche wie Digoxin und Epilepsie-Medikamenten wie Phenytoin angewendet werden. Wird Naproxen gleichzeitig mit Acetylsalicylsäure (ASS) eingenommen, kann ASS seine Wirksamkeit verlieren.

Und was ist in der Schwangerschaft?

Schmerzmittel jeglicher Art sollten in der Schwangerschaft und Stillzeit nur auf ärztlichen Rat hin eingenommen werden. Naproxen liegt hier mit Ibuprofen gleichauf: Beide Wirkstoffe werden nur in den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln empfohlen. Im letzten Trimenon ist Paracetamol das Mittel der Wahl [7].

Wichtiger Hinweis: Das Internet als Informationsquelle ersetzt keine ärztliche Beratung und Behandlung.

Quellen:

[1] https://www.herzstiftung.de/ibuprofen.html

[2] https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2014/daz-32-2014/entwarnung-fuer-cox-hemmer

[3] https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=naproxen

[4] https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Schmerzmittel-auf-Dauer-gefaehrlich,schmerzmittel100.html

[5] https://www.netdoktor.de/medikamente/naproxen/

[6] https://www.herzstiftung.de/naproxen-nebenwirkungen.html

[7] https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/naproxen/

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