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Düfte: Ätherische Öle und Co – so wirken sie auf unsere Psyche

Unser Geruchssinn ist einer der wertvollsten Sinne überhaupt. Düfte erinnern uns an schöne Momente aus der Vergangenheit und können direkten Einfluss auf unsere Stimmung nehmen, indem bestimmte Botenstoffe (Hormone) freigesetzt werden. Doch Vorsicht: Chemische Duftstoffe in günstigen Raumdüften und Parfums können Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, Schweißausbrüche, Unruhe oder gar Asthmaanfälle auslösen. Setzt daher besser auf natürliche Düfte ohne Chemie. Wir verraten euch, welche Düfte welchen Effekt haben.

Inhalt

    Düfte für jede Lebenslage

    Ganz automatisch lassen wir uns von Düften leiten. Dies hat vor allem einen evolutionären Hintergrund. So erkennen wir zum Beispiel verdorbenes Essen am Geruch. Auch bei der Wahl des Partners bzw. der Partnerin lassen wir uns unbewusst vom Körpergeruch unseres Gegenübers beeinflussen. Denn dieser gibt Aufschluss über die jeweilige Gen-Ausstattung. Vor allem sehr unterschiedliche Genaustattungen ziehen sich an, da sie dem biologischen Prinzip der Gen-Durchmischung folgen.

    Persönliche Assoziationen und olfaktorische Standards

    Immer wieder verknüpft unser Gehirn Situationen mit einem Geruch: Denkt nur an den Geruch von frischem Kaffee am Morgen oder den Duft von Zimt, der euch an Weihnachtsgebäck und damit schöne Momente voller Geborgenheit erinnert. 

    Unabhängig von den persönlichen Verbindungen - dies können auch negative Empfindungen sein - wirken (sofern sie nicht anderweitig besetzt sind) einige Düfte bei den meisten Menschen gleich. Die Ursachen sind nicht immer genau erforscht, sehr wohl aber die Wirkung. Möglicherweise spielt es eine Rolle, welche Wirkung der Verzehr eines entsprechend riechenden Stoffes hat.

    Vanille

    Bereits Muttermilch hat einen leicht vanilligen Geruch. Kein Wunder also, dass wir irgendwie darauf gepolt sind. Vanille(-Duft) wirkt beruhigend und harmonisierend auf die Psyche und tröstet uns bei Kummer. Der Geruch wird als süßlich und warm beschrieben. Der Konsum von Vanille führt zu einer verstärkten Ausschüttung von Endorphinen (= körpereigene Opioidpeptide), weshalb bereits der Geruch für vermehrte Glücksgefühle sorgt.

    Zitrusfrüchte

    Warum haben Reinigungsmittel oft Zitronenduft? Genau, weil wir mit zitrischen Aromen Frische und Reinheit verbinden. Grund dafür sind wahrscheinlich die enthaltenen Fruchtsäuren. Der Duft von Orange, Mandarine, Grapefruit und Co wirkt stimmungsaufhellend und erfrischt die Sinne.

    Minze

    Minzduft, vor allem der Geruch der Pfefferminze, erfrischt die Sinne und wird daher oft gegen Müdigkeit angewendet. Auch Übelkeit, Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein lassen sich oftmals durch den Einsatz von Minze als Aromaöl lindern. Innerlich angewendet hat die Pfefferminze entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften.

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    Sandelholz

    Erfahrungsgemäß scheint Sandelholz-Geruch dabei zu helfen, besser mit Emotionen wie Wut und Anspannung zurechtzukommen. Der Duft wird meist als süßlich-herb beschrieben. Auch Mandelaromen können mit Sandelholz assoziiert werden.

    Lavendel

    Innerlich angewendet lindert Lavendel Stress. “Schuld” daran sind die Stoffe Linalool und Linalylacetat. Linalool ist auch Bestandteil weiterer Pflanzen wie Koriander, Muskat, Ingwer, Bohnenkraut, Hopfen, Basilikum, Oregano, Thymian und Safran. Studien konnten zeigen, dass der Geruch ähnlich wie ein Beruhigungsmittel wirkt. Lavendel-Duft ist also perfekt, wenn ihr eine stresslindernde und schlaffördernde Wirkung erzielen möchtet.

    Duftöl oder ätherisches Öl?

    Duftöle sind für gewöhnlich günstiger als ätherische Öle. Das hat vor allem den Hintergrund, dass diese teilweise aus chemischen, im Labor hergestellten Duftstoffen bestehen. Hierdurch hält zwar das Aroma länger, dafür sind diese Mittel für empfindliche Personen nicht ganz unbedenklich. Betroffene berichten dann von allergischen Reaktionen oder Unwohlsein.

    Ätherische Öle werden mittels Destillation gewonnen. Die Intensität ist nicht so stark wie bei Duftölen. Man spricht hier von flüchtigen Düften. Dafür sind naturreine ätherische Öle jedoch frei von Zusatzstoffen. Durch die Abgabe des Duftes über Diffusoren kann die Duftintensität im Raum aufrechterhalten werden. 

    Tipp: Ätherische Öle verwendet man nicht nur als Raumduft oder Saunaöl, sondern in niedriger Konzentration auch zum Einreiben in die Haut. Hochwertige Kosmetik enthält oft ätherische Öle. Einigen werden entzündungshemmende, antibakterielle und antivirale Eigenschaften nachgesagt.

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    Riechen: der älteste Sinn des Menschen

    Obwohl Katzen (65 Millionen Riechzellen) und Hunde (200 Millionen Riechzellen) deutlich mehr Gerüche wahrnehmen als der Mensch mit seinen gerade einmal rund 20 Millionen Riechzellen, ist der Geruchssinn der älteste und damit entwicklungsgeschichtlich betrachtet auch wichtigste Sinn des Menschen.

    Während bei den anderen Sinnen wie dem Sehen, Hören und Fühlen sämtliche Signale zunächst von der Großhirnrinde verarbeitet werden, wirken Gerüche unmittelbar auf das limbische System. Die Reaktion erfolgt also direkt. Im limbischen System werden Emotionen verarbeitet und Triebe gesteuert. Ihr könnt euch also vorstellen, wie stark Düfte euer Denken und Handeln beeinflussen - auch dann, wenn ihr einen Geruch nicht bewusst wahrnehmt, wirkt er auf euer Befinden ein.

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