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Selbstbräuner: Vorteile und Risiken

Eins vorab: Durch Selbstbräuner gebildete Bräune bietet überhaupt keinen Eigenschutz. Dennoch verleiht er blasser Haut einen sommerlichen Touch. Vor allem, wenn ihr es kaum ins Freie schafft oder eure Haut Sonne überhaupt nicht verträgt, können Selbstbräuner für mehr Wohlbefinden sorgen. Denn gebräunte Haut, das ist nun mal so, wirkt nach wie vor attraktiver und gesünder (trotz der negativen Auswirkungen des UV-Lichts) als die “vornehme Blässe”. Wie Selbstbräuner funktionieren und worauf ihr beim Kauf achten solltet, damit ihr eurer Gesundheit nicht schadet, verraten wir euch in diesem Beitrag.

Inhalt

    Was können Selbstbräuner?

    Die natürliche Bräunung der Haut ist eine Schutzreaktion des Körpers gegenüber UV-Strahlung: Vor allem die indirekte, verhältnismäßig lang anhaltende Bräune durch UVB-Strahlung, die auch für die Vitamin-D-Produktion verantwortlich ist [1], bietet durchaus einen gewissen Eigenschutz [2]. UVA-Strahlung, die von Sonnenschutzmitteln nur unzureichend blockiert wird [3], bräunt hingegen nur bestehende Pigmente in tieferen Hautschichten nach - bildet aber keine neuen Pigmente [4].

    Funktionsweise von Selbstbräunungscremes

    Selbstbräuner funktionieren komplett anders: Hierbei werden nicht etwa Melanozyten angeregt, neues Farbpigment zu bilden oder bestehende Pigment nachzudunkeln. Vielmehr sorgt eine durch das Monosaccharid (ein Einfachzucker) Dihydroxyaceton (kurz: DHA) angeregte chemische Reaktion mit den Proteinen und Aminosäuren der obersten Hautschicht für deren Färbung [5]. Diese Reaktion ist unter dem Begriff Maillard-Reaktion bekannt. 

    Doch genau dieser zunächst ungefährlich klingende Stoff - schließlich ist es doch nur ein Zucker - kann verschiedene negative Auswirkungen haben.

    Arten von Selbstbräunern

    Der Markt für jede Vorliebe das passende Produkt: Es gibt Selbstbräuner als Gesichtsspray*, Schaum (Mousse)* oder Bodylotion*. Auftragen lassen sich Produkte zum eincremen besonders gut mit einem speziellen Handschuh*. Selbstbräuner-Konzentrat* lässt sich zudem mit der normalen Hautpflege mischen und individuell dosieren. Tipp: Wenn ihr nicht zu einem Konzentrat greifen möchtet, achtet darauf, dass ihr die passende Bräunungsstufe (sanft, mittel, sehr dunkel) wählt, um nachher noch natürlich auszusehen.

    DHA gefährlich oder nicht?!

    • DHA und Hilfsstoffe können Hautreizungen verursachen [6]. Vor allem bei erneutem Kontakt kann es zu allergischen Reaktionen kommen.
    • Bei Lagertemperaturen über 8 Grad Celsius sowie einer Lagerung von mehr als 18 Monaten kann DHA den krebsverursachenden Stoff Formaldehyd abspalten [7].
    • Die durch die chemischen Reaktionen in der Haut entstehen fortgeschrittene Glykationsendprodukte können die Hautalterung beschleunigen [8]. 
    • Allerdings gilt auch: Bei der Anwendung auf der Haut gilt DHA gemäß Aussagen des SCCS (Scientific Committee on Consumer Safety) als weitgehend ungefährlich, wenn die maximale Konzentration von 10 % nicht überschreiten wird. 

    Wir finden: Letztlich solltet ihr selber entscheiden, ob ihr eure Haut mit einem Selbstbräuner mit DHA eincremen oder einsprühen wollt. Bei einer gelegentlichen Anwendung auf gesunder Haut wird es sehr wahrscheinlich keine negativen Auswirkungen haben. Gebraucht ihr solche Produkte hingegen regelmäßig und über einen langen Zeitraum, können negative Folgen nicht ausgeschlossen werden.

    Selbstbräuner ohne DHA als Alternative

    Was wir ganz klar sagen müssen: Selbstbräuner ohne DHA werden niemals den gleichen Effekt haben wie Produkte mit dem als kritisch eingestuften Stoff. Ganz ohne Wirkung sind natürliche Selbstbräuner aber nicht. Für einen sanfte Färbung der Haut, vor allem von sehr blasser Haut, können die Produkte durchaus funktionieren. Allerdings dauert es bei den Naturkosmetik-Selbstbräunern ohne DHA oft einige Tage, bis sich eine Hautfärbung zeigt. DHA-Selbstbräuner wirken bereits nach 5-10 Stunden. 

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    Grundlegende Alternativen zu Selbstbräunern

    Es muss nicht immer ein Selbstbräuner sein, um der Haut auf gesunde Weise einen frischen Teint zu verleihen. Schließlich sind viele Selbstbräuner auch nicht immer gesund und können die Hautalterung sowie die Entstehung von Krebs ebenfalls begünstigen. Und einen Eigenschutz gegen UV-Licht bieten die Produkte ebenfalls nicht. 

    1. Bräunungskapseln

    Wunder dürft ihr von Bräunungskapseln nicht erwarten. Dennoch zeigt sich ein Effekt. Die darin enthaltenen Carotinoide lagern sich auf Dauer in der Haut ein und färben diese. Sogar ein ganz leichter Eigenschutz gegen die Sonnen ist dadurch möglich [9].

    2. Gesunde Ernährung

    Gute Omega 3 Fettsäuren aus Fisch, Nüssen und Gemüsen, Vitamin E aus hochwertigem Speiseöl und zahlreiche andere Vitamine unterstützen die natürliche Elastizität der Haut. Und diese spielt eine entscheidende Rolle, um eine intensive Bräune zu erhalten (wenn man sich der Sonne aussetzt) [10].

    3. Frische Luft

    Frische Luft sorgt auch ohne intensive Sonneneinstrahlung für einen frischen Teint. “Schuld” daran, im positiven Sinne, ist der Sauerstoff, den eure Haut aufnimmt. Infolgedessen können sich die Zellen besser erneuern [11].

    4. (Leichte) Besonnung

    Auch wenn ihr schnell einen Sonnenbrand bekommt oder schlichtweg keine Zeit habt, euch draußen aufzuhalten, ist es möglich, sich wohl dosiert einigermaßen gefahrlos der Sonne zu auszusetzen und zu bräunen - zumindest ganz leicht. Bei einer gewünschten satten Bräune würden euch Hautärzte jedoch sehr wahrscheinlich empfehlen, lieber auf einen Selbstbräuner zurückzugreifen statt die Haut durch zu viel Sonnen zu sehr zu beanspruchen.

    Tipps:

    • Beachtet die Eigenschutzzeit eurer Haut und reizt diese nicht komplett aus.
    • Setzt euch bei Bedarf zusätzlich in den Schatten, denn auch dort wird man ein bisschen braun - wenn auch langsamer, aber dafür gesünder.
    • Zudem könnt ihr den Aufenthalt im Freien im Sommer auf den späten Nachmittag verlegen. Bereits ab einem UV-Index von 3 bis 4 bräunt die Haut und es wird etwas Vitamin D gebildet. Eure Eigenschutzzeit ist bei einem niedrigen UV-Index höher als bei der hohen Bestrahlungsstärke zur Mittagszeit, da sich diese immer auf einen UV-Index von 8 bezieht (Mittagszeit im Sommer in Mitteleuropa) [12].

    5. Sonnencreme

    Zwar kann, mutig formuliert, Sonnencreme auch ungesund sein, wenn man damit zu lange in der Sonne bleibt und hohe UVA-Dosen abbekommt, vor denen Sonnenschutzmittel leider nur sehr wenig schützen. Ansonsten überwiegen jedoch meist die Vorteile, solange die Vitamin D Versorgung gesichert ist und man die Besonnungszeit kontrolliert. Allerdings, wie bereits erwähnt, ist die UVA-Bräune nicht so nachhaltig und schnell wieder verschwunden.

    (UVA-Strahlen können ebenfalls Hautkrebs verursachen und sind maßgeblich an der Hautalterung beteiligt. Bleibt der Sonnenbrand erstmal aus, weil UVB-Strahlung geblockt wird, merkt man nicht mehr, wann es zu viel des Guten ist. Oft sonnt man sich mit Sonnencreme viel zu lange - vor allem, wenn man trotz Sonnenschutz eine satte Bräune erreichen möchte.

    6. Cremes mit Tanositol

    Der in vielen Pre- und After-Sun-Lotionen enthaltene Stoff Tanositol™ basiert auf dem aus dem Johannisbrotbaum gewonnenen Wirkstoff D-Chiroinositol. Auf der Haut angewendet, unterstützt er die Produktion von Melanin und Kollagen Typ I. Die natürliche Bräunung der Haut wird entsprechend verstärkt. Zudem kann das Kollagen in der Haut die durch UV-Strahlung verursachten Schäden reduzieren.

    7. Solarium

    Wer ständig aufs Solarium geht, beschleunig die Hautalterung. Das kann man so sagen, da moderne Solarien einen sehr hohen UVA-Anteil besitzen und dieser zwar schnell bräunt (nicht nachhaltig), aber eben auch an der Hautalterung beteiligt ist [13]. Das ist ähnlich wie bei der Sonnencreme, die nur in Teilen vor UVA-Strahlung schützt, UVB-Strahlen ab einem mittleren LSF aber nahezu vollständig blockiert. Auch Vitamin-D wird auf einigen Solarien daher nur in geringen Mengen gebildet.

    Dennoch kann das Solarium, wohl dosiert, eine Alternative zum Selbstbräuner darstellen. Insbesondere hochwertige Solarien mit sogenannten Beauty-Röhren bräunen nicht so brachial, sondern sanft und regen durch das speziell zusammengesetzte Lichtspektrum zusätzlich die Produktion von Kollagen und Elastin in der Haut an.

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    Wichtiger Hinweis: Wir empfehlen weder Selbstbräuner zu nutzen noch auf diesen zu verzichten und sich stattdessen der Sonne auszusetzen oder das Solarium zu besuchen. Jeder und jeder sollte eigenständig und auf Basis verschiedener, bestenfalls wissenschaftlich fundierter Informationen entscheiden, was er oder sie in welchem Ausmaß tut oder nicht (siehe auch: Disclaimer Gesundheit).

    Quellen: 

    [1] bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/str/nis/uv/faktenblatt_vitaminD.pdf.download.pdf
    [2] bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/akut/schutzreaktion.html
    [3] bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/03_Verbraucherprodukte/02_Verbraucher/03_Kosmetik/06_Sonnenschutzmittel/bgs_kosmetik_sonnenschutzmittel_node.html
    [4] uv-schutz-verordnung.de/uv-strahlung/direkte-pigmentierung/
    [5] stern.de/gesundheit/selbstbraeuner-gesundheitsrisiko-haut-6928082.html
    [6] dr-jetskeultee.de/blog/hilfe-bei-der-wahl-ihres-selbstbraeuners/
    [7] ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=0&Thema_ID=4&ID=2479&Pdf=No&lang=DE
    [8] focus.de/gesundheit/longevity/ernaehrung/schaedliche-ages-so-wirkt-sich-zucker-auf-den-alterungsprozess-aus_id_189028049.html
    [9] verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/betacarotinkapseln-allenfalls-geringfuegiger-sonnenschutz-10733
    [10] oliocarli.ch/de-ch/magazine/stile-und-tendenzen/lebensmittel-zum-braunen
    [11] t-online.de/leben/mode-beauty/id_46303838/haut-erfrischen-sauerstoff-gibt-den-kick.html
    [12] rilaks.ch/blogs/news/alles-was-du-wissen-solltest-zu-spf-eigenschutzzeit-und-sonnenschutz
    [13] focus.de/gesundheit/ratgeber/haut/gefaehrliche-braeune-aus-der-roehre-solarium_id_2337656.html

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