Stark schwankende Temperaturen und trockene Raumluft in Kombination führen gerade im Frühjahr wieder vermehrt zu Erkältungskrankheiten, häufig verbunden mit quälendem, starken Husten. Zahlreiche Mittel aus den Medien versprechen schnelle und effektive Hilfe. Doch auch altbekannte Hausmittel können den Verlauf wirksam unterstützen.
Warum husten wir?
Husten ist keine eigenständige Krankheit, sondern stets eine Begleiterscheinung - beispielsweise bei Erkältung, Grippe, Bronchitis, mitunter auch bei Allergien. Grundsätzlich handelt es sich beim Husten um einen Schutzmechanismus des Körpers, der die Atemwege von Krankheitserregern befreit, ehe sie größeren Schaden im Körperinneren anrichten.
Reizhusten
Wie der Name bereits aussagt, ist der zu Beginn auftretende Reizhusten ein trockener Husten ohne Schleim, der bei Erkältung durch die Reizung der Schleimhäute entsteht. Bei einer Dauer von meist 2 bis 3 Tagen reizt er die gesamten oberen Atemwege, was ihn für uns sehr unangenehm macht. Um die Schleimlösung zu unterstützen, können in Drogerien und Apotheken erhältliche Säfte, Tropfen oder Tees auf folgenden Kräutern:
- Spitzwegerich
- Eibischwurzel
- Efeu
- Thymian
- Huflattich
- Lindenblüten
- Kamille
Ebenfalls hilfreich:
- Saft aus Honig, Zwiebel und Cayennepfeffer
- Dampfbad mit Eukalyptus
- Paste aus Apfelfruchtfleisch mit Honig und Zitrone
- regelmäßiges sanftes Klopfen von Brust und Rücken
Letzteres auch gerne zusammen mit dem Einmassieren von ätherischen Ölen. Eine zusätzliche Maßnahme, um die Schleimabsonderung in Gang zu bringen.
Besonders wichtig: Gerade bei Erkältungskrankheiten wie Husten/ Schnupfen/ Heiserkeit ist ausreichendes Trinken von Wasser oder Tee überaus wichtig - so werden die Schleimhäute feucht gehalten und Bakterien und Viren aus dem Rachenraum in den Magen befördert, wo sie von der Magenschleimhaut zerstört werden.
Produktiver Husten
Unter produktivem Husten verstehen wir den Husten, bei dem durch den gelösten Schleim Bakterien oder Viren mit dem Auswurf nach außen befördert werden. Haben wir den Reizhusten halbwegs erfolgreich mit schleimlösenden Mitteln oder Maßnahmen unterstützt, sollten wir auch hier weiter zu diesen Maßnahmen greifen und auf keinen Fall die Schleimlösung mit einem Hustenstiller unterdrücken.
Hustenstiller verhindern den Abtransport des Schleims und verlängern so zwangsläufig die Krankheitsdauer. Daher sollten diese lediglich im Ausnahmefall angewendet werden, um einen erholsamen Schlaf zu ermöglichen, wobei auch hier nichtmedikamentösen Maßnahmen immer zu bevorzugen sind:
- Schlafen mit hochgelagertem Körper
- Schlafzimmer kühl halten und zusätzlich vorm Zubettgehen lüften
- für ausreichende Luftfeuchtigkeit sorgen
- Verzicht auf scharfe Gewürze, säurehaltige Getränke und Alkohol am Abend
Nicht zu früh wieder durchstarten: Bereits die einsetzende Schleimlösung bringt uns Linderung, was aber nicht heißt, dass wir unsere Behandlungsmaßnahmen abbrechen und wieder voll durchstarten können. Der starke Husten hat unser Immunsystem geschwächt und den Körper insgesamt stark strapaziert.
Wann zum Arzt?
Stellt ihr beim Husten trotz Unterstützung durch Medikamente oder natürliche Hausmittel nach 2 Wochen keine Besserung fest, solltet ihr in jedem Fall einen Arzt konsultieren. Dieser kann eine ernsthafte Erkrankung ausschließen und die richtige Therapie einleiten. Zusätzlich auftretende Probleme wie beispielsweise Schmerzen in der Brust oder blutiger Auswurf gehören umgehend und ohne Wartezeit in ärztliche Behandlung.