Kaugummi kauen: Die Werbung verspricht nicht nur frischen Atem, sondern auch einen zahnpflegenden Effekt - teilweise sogar mit Aufhellung. Und tatsächlich kann ZUCKERFREIES Kaugummi gut für die Zähne sein. Auch weitere positive Effekte wie die Reduzierung von Stress wurden nachgewiesen.
Reduzierung von Stress und Angst
Beim Kauen werden Hirnareale angeregt, die nachweislich bei der Bewältigung von Angst und Stress helfen. Untersuchungen japanischer Wissenschaftler bestätigen dies.
Verbesserte Mundgesundheit
Zuckerfreier Kaugummi kann dazu beitragen, die Zähne gesund zu halten, indem er die Produktion von Speichel anregt. Dieser enthält zahlreiche Stoffe, die Säuren abpuffern und an der Remineralisation des Zahnschmelzes beteiligt sind. Besonders gut für die Zähne sind Zuckeraustauschstoffe wie Xylit. Die schlechten Bakterien im Mundraum können diese nicht verwerten und sterben ab.
Verbesserte Konzentration und Aufmerksamkeit
Das Kauen von Kaugummi kann die geistige Leistungsfähigkeit, insbesondere die Konzentration und Aufmerksamkeit, verbessern. Grund dafür ist, dass Kaubewegungen die Blut- und Sauerstoffzufuhr zum Gehirn verbessern - sogar um bis zu 25 Prozent
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Appetitzügelung
Das Kauen von Kaugummi kann den Appetit zu zügeln und damit bei der Gewichtskontrolle helfen. Probiert es einfach mal aus, wenn ihr mal wieder das dringende Bedürfnis auf einen kleinen Zwischensnack verspürt. Zudem verbessert Kaugummi Kauen die Verdauung, indem ihr dem Körper eine Nahrungsaufnahme vortäuscht. Die Folge: Das Verdauungssystem wird aktiviert.
Frischer Atem
Kaugummi kann Mundgeruch überdecken und für frischeren Atem sorgen. Wichtig: Wenn ihr dauerhaft unter schlechtem Atem leidet, solltet ihr der Ursache genauer auf den Grund gehen. Schuld ist eine erhöhte bakterielle Aktivität.
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Mundgeruch: Was wirklich gegen schlechten Atem hilft
Druckausgleich im Flieger
Wenn ihr schluckt oder kaut, öffnet sich eure Ohrtrompete leicht und kann euch dabei helfen, den Druck im Mittelohr auszugleichen und euer Trommelfell zu entspannen. Dieser Effekt ist besonders hilfreich, wenn ihr im Flugzeug sitzt und dieses an Höhe gewinnt oder verliert.
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Vorsicht bei Zucker und Süßungsmitteln
Alle hier beschriebenen positiven Effekte beziehen sich natürlich nur auf zuckerfreies Kaugummi. Doch zuckerfrei ist nicht gleich zuckerfrei. Je nach Hersteller und Produkt enthalten Kaugummis vollkommen unterschiedliche Süßungsmittel. Untersuchungen konnten zeigen, dass vor allem Saccharin und Sucralose negative Effekt auf die Gesundheit haben können, indem sie unser Mikrobiom verändern. Und obwohl endgültige wissenschaftliche Beweise fehlen, werden auch Acesulfam K und Aspartam mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht. Zuckeraustauschstoffe wie Xylit sind hingegen recht beliebt, können bei erhöhtem Verzehr jedoch abführend wirken.
Wichtig: Lest unbedingt die Zutatenliste. Selbst Werbeversprechen wie 100 % mit Xylit gesüßt entpuppen sich häufig als Lüge. Meist werden noch weitere Süßungsmittel wie Sorbit, Aspartam und Co beigemischt.
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Zuckeralternativen im Überblick
Die “dunkle” Seite der Kaugummis
Bei allen positiven Effekten müssen wir leider auch die Schattenseite der Kaugummis erwähnen. Der Großteil aller im Handel erhältlichen Kaugummis ist nicht biologisch abbaubar. Viele Produkte enthalten Plastik. Achtet also ruhig mal drauf, eventuell auf plastikfreie Kaugummis zurückzugreifen.
Kauen mit Maß und Ziel
Übrigens: Zu viel des Guten kann ebenfalls schädlich sein. Bei absoluten Kaugummi-Junkies kann das übermäßige Kauen die Kiefermuskulatur schädigen und in besonders schwerwiegenden Fällen zu einem Kiefergelenksyndrom führen. Dieses ist mit starken Schmerzen verbunden.
Woraus besteht Kaugummi eigentlich?
Die Produktion von Kaugummi erfolgt in der Regel unter Verwendung von fünf primären Bestandteilen: Kaugummibase, Zucker bzw. Süßungsmittel, Aromastoffe und spezielle Zusatzstoffe, die dazu dienen, die Kaumasse geschmeidig und weich zu gestalten. Die Kaugummibase, der Hauptbestandteil, wird meist aus Erdöl gewonnen, teilweise aber mit in der Natur vorkommendem Gummi (Naturkautschuk) ergänzt. Auch hier bietet der Handel mittlerweile umweltfreundliche Alternativen an.
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Quellen:
dailymail.co.uk/news/article-3183266/I-chewed-gum-seven-hours-day-need-operation-fix-jaw.html
deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/09/02/suessstoffe-veraendern-die-darmflora
watson.de/leben/alltagsfrage/895454936-urlaub-was-bei-flugzeug-reisen-gegen-druck-auf-den-ohren-hilft
aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/magen_darm/article/876854/nach-op-kaugummikauen-bringt-darm-schwung.html
pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-382007/zuckeraustauschstoff-gegen-karies/
deutschlandfunkkultur.de/kauend-stress-abbauen-100.html
wissenschaft.de/erde-umwelt/kaugummi-als-lernhilfe/