Schlank und schön: ein Idealbild unserer Gesellschaft, dem viele Menschen nacheifern – entweder um es zu werden oder aber zu bleiben. Statt auf den notorischen “Dickmacher” Zucker, greifen deshalb immer Menschen zu Süßstoffen bzw. Getränken und anderen Lebensmitteln mit chemischen Süßungsmitteln. Doch Vorsicht: Aspartam, Saccharin und Sucralose können den Darm schädigen, ernsthaft krank und sogar dick machen.
Versteckte Gefahr in Light- und Zero-Produkten
Light- und Zero-Getränke haben längst den Markt erobert. Auch zu den Light-Varianten von Joghurts und Puddings greifen Verbraucherinnen und Verbraucher nach wie vor gerne. Allerdings zeigen zahlreiche Studien, dass Light-Produkte nicht etwa dünn, sondern sogar den gegenteiligen Effekt haben und entsprechend “dick” machen können. Außerdem schädigen Süßstoffe die Darmflora, was mit einem erhöhten Risiko für verschiede, teilweise alles andere als harmlose Krankheiten einhergeht.
Chemische Süßstoffe auf einen Blick:
- Acesulfam K (E 950)
- Aspartam (E 951)
- Aspartam-Acesulfam-Salz (E 952)
- Cyclamat (E 952)
- Saccharin (E 954)
- Sucralose (E 955)
- Thaumatin (E 957)
- Neohesperidin DC (E 959)
- Stevia (Steviolglykosid) (E 960)
- Neotam (E 961)
Studie belegt: Süßstoffe lassen Blutzuckerspiegel steigen
Die zunächst in tierexperimentellen Studien, danach aber auch beim Menschen nachgewiesene Wirkung von Süßstoffen regt zum Nachdenken an. Mäuse, die Süßstoffe bekommen, nehmen eher zu als solche, die “normalen” Zucker essen.
So verändern chemische Süßstoffe die Darmflora primär durch einen Anstieg Kohlenhydrate abbauender Bakterien. Allerdings ist diese Wirkung nicht erwünscht, da beim Abbau der Kohlenhydrate Zucker entsteht, der sofort vom Darm aufgenommen wird und zu einer Glukoseintoleranz führen kann. Besonders kritisch sind Süßstoffe also bei einer ansonsten kohlenhydratreichen Ernährung.
Folgen einer gestörten Darmflora
Ganz unmittelbar begünstigt dieser Faktor die Entwicklung eines Typ 2-Diabetes. Allerdings kann eine gestörte Darmflora auch anderweitige Symptome hervorrufen:
Mögliche Symptome:
- Hautprobleme (unreine Haut / Pickel)
- Verdauungsbeschwerden
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Nährstoffmangel
- Allergien
- psychische Probleme
Multiorganversagen durch Süßstoffe
Eine im „International Journal of Molecular Sciences“ publizierte Studie zeigt, wie Saccharin, Sucralose und Aspartam zwei eigentlich sinnvolle Darmbakterien Escherichia coli (ein wichtiger Vitamin-K-Produzent) und Enterococcus faecalis in schädliche (pathogene) Bakterien umwandeln.
Durch die künstlichen Süßstoffe können die Bakterien die Darmwand überwinden und sich in Organen wie Milz, Leber und Nieren ansammeln und in den Blutkreislauf eindringen. Zu den schwerwiegendsten Folgen zählen Infektionen, Blutvergiftungen (Sepsis) und Multiorganversagen.
Täuschung des Körpers mit Lerneffekt
Schmeckt etwas “süß”, vermutet unser Körper, dass Kalorien enthalten sind. Gleiches gilt bei einem durch Fett hervorgerufenen vollmundigen Geschmack. Der Körper reagiert entsprechend mit der Ausschüttung von Hormonen, um Bestandteile der Nahrung bestmöglich zu verstoffwechseln.
Kommt aber gar nicht das an, was der Körper aufgrund des Geschmacks vermutet, merkt sich der Körper, dass beispielsweise “süß” und “Kalorien” in keiner Verbindung zueinander stehen.
Die Folge: Die Verdauung wird nicht mehr auf das Normalmaß hochgefahren, was zu einer deutlich verringerten Verwertung von Nährstoffen führt. Hieraus kann also auch ein Nährstoffmangel mit weiteren Folgeerkrankungen resultieren.
Xylit, Erythrit und Co eine Alternative?
Kalorienreiche “normale” Zucker erkennt ihr für gewöhnlich an der Endung “ose” – also beispielsweise Laktose (Milchzucker), Maltose (Malzzucker), Glukose (Traubenzucker) und Saccharose (Haushaltszucker).
Was aber tun, wenn man es süß mag, aber weder “echte” Zucker noch den Darm schädigende chemische Süßstoffe zu sich nehmen will? Sind vermeintlich natürliche Zuckeraustauschstoffe die Lösung?
Weniger Kalorien, weniger Nebenwirkungen
Xylit ist deutlich kalorienärmer als Zucker, Erythrit sogar fast frei von kalorien. Gleichzeitig verursachen die Zuckeraustauschstoffe (Zuckeralkohole) keinen Karies. Ein weiterer Vorteil: Die Süßkraft ist mit der von Zucker vergleichbar. Beim Kochen oder Backen gibt es demnach nicht so viele “Stolperfallen”.
Allerdings sind auch Zuckeraustauschstoffe nicht vollkommen frei von Nebenwirkungen und alles andere als natürlich, obwohl sie (meist) aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen werden. Da die Stoffe nur sehr langsam im Darm resorbiert werden und dort Wasser binden, können sie abführend wirken, also zu Durchfall führen. Wie bei vielen Lebensmitteln gilt deshalb auch hier: nicht zu viel, sondern immer mit Maß und Ziel.
Und was ist mit Stevia?
Anders als viele vermuten sind die aus der Stevia-pflanze gewonnenen Steviolglycoside keine Zuckeraustauschstoffe, sondern Süßstoffe. Auch “Stevia” steht im Verdacht, das mikrobielle Gleichgewicht der Darmflora zu stören.
Quellen und Verweise:
www.aerzteblatt.de/nachrichten/60139/Suessstoffe-Studie-belegt-Stoerung-von-Darmflora-und-Glukosestoffwechsel
americansforbgu.org/stevia-health-side-effects
www.mdpi.com/1422-0067/22/10/5228
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