Während sich eure Mitmenschen gerne in die pralle Sonne legen, um möglichst schnell braun zu werden, bevorzugt ihr lieber den Schatten? Dann dürft ihr euch trotzdem am Ende des Sommers über einen schönen, sonnenverwöhnten Teint freuen. Denn der Mythos stimmt: Auch im Schatten wird man braun! Allerdings sei erwähnt, dass Schatten nicht gleich Schatten ist und durchaus gewisse Faktoren erfüllt sein müssen. Welche das sind, verraten wir euch natürlich.
Braun werden im Schatten? Möglich!
Sonne ist ein wenig Fluch und Segen zugleich: Auf der einen Seite brauchen wir die von ihr abgegebenen UV-Strahlen, um das nicht körpereigene Vitamin D (eigentlich ein Hormon) zu bilden, das an unzähligen Prozessen im menschlichen Körper beteiligt ist.
Auf der anderen Seite können UV-Strahlen, vor allem wenn Sie in die tieferen Hautschichten eindringen, die Haut schädigen. Da unser Körper jedoch ein wahres Wunder ist, hat er sich etwas einfallen lassen, um Hautschäden auf natürliche Weise vorzubeugen: gebräunte Haut!
Ein Vitamin-D-Mangel kann zu Haarausfall, Schlafstörungen, dauerhafter Müdigkeit und sogar Depressionen führen. Da Vitamin D auch dafür Sorge trägt, dass Calcium in Knochen und Zähnen eingelagert werden kann, ist ein Mangel häufig an einer verringerten Knochendichte und brüchigen Zähnen schuld.
Braun werden (im Schatten): so funktioniert’s
Durch UV-Strahlen angeregt, bilden die sogenannten Melanozyten, die sich in den tieferen Hautschichten befinden, den Stoff Melanin. Sind die Hautzellen mit dem Pigment angereichert, wandern Sie nach oben und bilden dort eine braune Schutzschicht, welche die UV-Strahlen davor hindert, tiefer in die Haut einzudringen. Gebräunte Haut ist also ein natürlicher Sonnenschutz.
Zwar wird man in der Sonne schneller braun, ganz einfach weil die UV-Einstrahlung auf die Haut viel intensiver ist, doch auch im Schatten funktioniert’s. Bereits beim Durchdringen der Wolken sowie durch winzige Staubpartikel in der Luft werden die UV-Strahlen gebrochen. Diese kommen somit nicht nur senkrecht bei uns an, sondern auch schräg oder sogar waagerecht. Sitzt man im Schatten, kriegt man also auch etwas ab, bildet Vitamin D und mit etwas Geduld auch eine braune Haut.
Kriegt man im Schatten also auch einen Sonnenbrand?
Zwar können Menschen mit empfindlicher und sehr heller Haut auch im Schatten einen Sonnenbrand bekommen, doch weil die UV-Strahlung dort nicht so intensiv ist, minimiert sich die Gefahr deutlich. Stattdessen wird langsam eine gesunde Grundbräune aufgebaut, die wiederum auch ohne hohe Lichtschutzfaktoren und teils umstrittene Sonnenschutzmittel vor einem Sonnenbrand schützt.
WICHTIG: Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte seine Haut aber auch im Schatten stets (vor allem zu Beginn) mit einem Mittel seiner Wahl schützen. Das gilt vor allem für Menschen mit sehr heller und nicht vorgebräunter Haut. Wir empfehlen Bio-Sonnenschutzmittel mit mineralischen UV-Filtern ohne Chemie.
Braun im schatten – wann es NICHT funktioniert
Weil man im Schatten auf seitliche und schräge UV-Strahlen angewiesen ist, müsst ihr gewährleisten, dass den Strahlen an den Seiten keine Hindernisse den Weg versperren. Beispiel: Stellt ihr am Strand oder im Garten einen Sonnenschirm auf, schützt euch dieser vor der direkten Sonneneinstrahlung – von den Seiten kommt aber noch immer ausreichend UV-Strahlung bei euch an, um braun zu werden. In einem schattigen von Gebäuden umzingelten Innenhof, deren Fassaden höher sind als der Stand der Sonne, darf man sich leider keine allzu großen Hoffnungen machen, einen braunen Teint zu entwickeln. Auch Vitamin-D wird hier nicht ausreichend gebildet.