Klicken, klackern, schleifen: Verschiedene “komische Geräusche” deuten auf eine defekte Festplatte hin. Vor allem sogenannte HDD Festplatten (HDD = Hard Disk Drive) sind anfällig für mechanische Defekte, die zu solchen Geräuschen führen. Weitere Folge: Daten sind plötzlich nicht mehr auffindbar oder können nicht geöffnet werden. Teilweise startet der PC erst gar nicht mehr. Wir verraten euch, was ihr jetzt tun könnt, um eure Dateien zu retten.
Erste-Hilfe bei defekter Festplatte
Wenn euer Laptop, der Desktop-PC oder aber die externe Festplatte komische Geräusche macht, solltet ihr das Gerät sofort hart ausschalten, um weitere Schreib- / Lesezugriffe zu vermeiden. Hintergrund: Die Klick- bzw. Schleifgeräusche könnten durch einen sog. Head-Crash verursacht werden. Durch Materialverschleiß oder Erschütterung berührt der Schreib- Lesekopf der Festplatte dabei die Magnetscheibe.
Als nächstes solltet ihr den Datenträger bzw. euren Rechner vom Stromnetz nehmen. Denn auch Überspannung kann als Ursache für die komischen Geräusche nicht ausgeschlossen werden. Zudem gilt es, Überhitzung und potentielle Erschütterungen zu vermeiden.
Kann man die Daten von der kaputten Festplatte retten?
Falls es sich um logische Fehler (z. B. Viren, Trojaner) handelt, können Recovery-Tools wie Recuva dabei helfen, verloren gegangene Daten in Eigenregie wiederherzustellen. Dies ist vor allem bei SSDs (SSD = Solid State Drive) meist kein großer Akt.
Bei mechanischen Defekten an Festplatten mit beweglichen Bauteilen (HDDs) richten solche Tools jedoch oft noch mehr Schaden an. Denn wie schon erwähnt, sollten Schreib- und Lesezugriffe vermieden werden. Weil klickende oder anderweitig ungewöhnliche Geräusche bei SSDs eher nicht vorkommen, handelt es sich bei euren Datenträger vermutlich um eine HDD.
Wie finde ich heraus, welche Festplatte ich habe?
- [Windows Taste] und gleichzeitig [R] drücken
- Den Befehl „devmgmt.msc“ eingeben und mit „OK“ bestätigen
- Kategorie „Laufwerke“ aufrufen und Festplatte googeln
Festplatte reparieren: möglich?
Um eure Daten zu retten, solltet ihr einen Spezialisten beauftragen. Professionelle Datenretter holen den Datenträger oft ohne Aufpreis bei euch ab. Gerettet werden die Daten mit spezieller Software, die in der Lage ist, kritische Festplattenbereiche zu “überspringen”, um defekte Bauteile zu schonen. Falls notwendig, werden Bauteile ersetzt.
Klickende, schleifende oder klackernde Geräusche deuten auf einen mechanischen Defekt an einer HDD Festplatte hin. Bild: Pixabay.com
Komplett reparieren lässt sich eine kaputte Festplatte nicht, in jedem Fall aber soweit instand setzen, dass eine Datenrettung durchgeführt werden kann. In einem professionellen Datenrettungslabor werden die Arbeiten in einem staubgeschützten Reinraum durchgeführt. Öffnet ihr die Festplatte zu Hause, können selbst winzige Staubpartikel die sensiblen Festplattenbauteile weiter beschädigen.
Daten selber retten
Wenn ihr kein Geld ausgeben möchtet, könnt ihr prinzipiell auf kostenlose Programme wie Knoppix zurückgreifen. Hinweis: Eine Gewähr dafür, dass die Daten danach nicht komplett gelöscht und nicht wiederherstellbar sind, kann niemand übernehmen. Über einen zweiten PC erstelle ihr damit eine Boot-CD. So könnt ihr den Rechner starten, obwohl euer Betriebssystem aufgrund der kaputten Festplatte nicht erkannt wird. Nun habt ihr die Möglichkeit, auf noch vorhandene Daten zuzugreifen und diese möglicherweise auf einen separaten Datenträger zu verschieben.