Hier und da mal ein Gläschen Wein zu trinken und ein echter Weinkenner zu sein, sind zwei sehr verschiedene Dinge. Viele Menschen glauben, dass man entweder ein absoluter Experte sein muss oder Gelegenheitstrinker bleibt. Aber gibt es nicht auch etwas dazwischen?
Niemand muss einen Bodega Matsu Wein schon am Geschmack von einem El Coto Wein unterscheiden können, um nicht mehr als Weinanfänger zu gelten. Schon ein paar wichtige Regeln für den Weingenuss können dafür sorgen, dass man sich von den Gelegenheitstrinkern unterscheidet. Und wer weiß, vielleicht wird man mit der Zeit ja doch zum Weinkenner?
Supermarktweine als Geschenk nutzen
Ein typischer Fehler, der Unwissenheit in Sachen Wein verrät: Billigweine kaufen, zum Kochen nutzen und verschenken. Weine haben unterschiedliche Preisklassen und Qualitätsstufen. Und alles, was im Supermarktregal weit unten steht, gehört auch im Bezug auf Qualität nach ganz unten.
Weniger als sechs Euro sollten nicht in eine Flasche Wein investiert werden. Zum Glück müssen es aber auch keine 50 Euro pro Flasche sein. So gibt es einen guten Matsu El Picaro für weniger als zehn Euro zu kaufen. Damit erhält man schon ein gutes Weinerlebnis. Daher eignet sich eine solche Flasche auch gut als Geschenk für einen Abend mit Freunden oder als Mitbringsel für eine Feier.
Wein lagern, der nicht für die Lagerung gedacht ist
Die Idee, dass Wein mit der Zeit an Qualität gewinnt, ist nicht völlig aus der Luft gegriffen. Da besondere Jahrgänge meist älter sind und in Filmen immer von alten Weinen geschwärmt wird, herrscht da ein Denkfehler vor.
Denn die meisten Weine sind für den baldigen Verzehr gedacht. Auf ihnen steht also ein Mindesthaltbarkeitsdatum, an das sich auch gehalten werden sollte. Je länger ein Wein herumsteht, desto mehr Qualitätsverlust ist zu erwarten. Das gilt besonders, wenn er nicht korrekt gelagert wird – kühl und dunkel sollten alle Weine stehen. Wer Lust hat, Weine zu lagern, der sollte zum Fachhändler gehen oder sich online beraten lassen.
Wein nicht austrinken
Aus der guten Idee heraus, nichts wegwerfen zu wollen, trinken viele Menschen eine Flasche Wein über Wochen hinweg aus. Doch ein Weinerlebnis ist dann nicht zu erwarten. Maximal eine Woche nach Anbruch der Flasche sollte sie ausgetrunken werden.
Denn Wein verliert an Aroma und somit Qualität, wenn er zu lange offensteht. Auch zum Kochen ist er dann nicht mehr geeignet. Die erhoffte Würze wird nicht erreicht und somit bleibt der positive Effekt aus. Wer Gästen Wein serviert, sollte ohnehin immer eine neue Flasche öffnen.
Weingenuss nicht priorisieren
Wein gibt es überall und er hat einen guten Ruf in der Gesellschaft. Doch genau da liegt das Problem: Weil Wein überall akzeptiert ist, wird er häufig nur nebenbei getrunken. Das ist natürlich erlaubt, entlarvt aber auch Weinanfänger. Denn um Wein wirklich zu schmecken und zu genießen, muss er Priorität haben. Er sollte nicht direkt nach einem Kaffee getrunken werden, auch Kaugummi sollte nicht gekaut worden sein.
Stattdessen könnte der Wein entweder ein Essen begleiten oder in Ruhe genossen werden. Das richtige Weinglas kann helfen, wichtiger ist aber, dass der Wein Zeit bekommt, sein Aroma zu entfalten. Das passiert nicht im Auto auf dem Weg zur Party und auch nicht, wenn nebenbei Snacks gegessen werden. Weinerfahrung sammelt man, wenn der Wein der Star des Abends ist.