Alzheimer ist eines der größten Forschungsgebiete der Medizin. Wie Zahlen von Statista nahelegen, könnte sich die Zahl der an Demenz (nicht jede Demenz ist eine Folge von Alzheimer) erkrankten Menschen bis 2050 noch einmal verdoppeln. Kanadische Forscher wollen nun herausgefunden haben, dass das beliebte Schmerzmittel Ibuprofen bei Alzheimer helfen kann und damit einer Demenz vorbeugt.
Ibuprofen bei Alzheimer: die Hintergründe
Der kanadische Wissenschaftler Dr. Patrick McGeer und sein Team haben herausgefunden, dass Ibuprofen Entzündungen im Gehirn entgegenwirkt und damit den Ausbruch von Alzheimer mit der einhergehenden Demenz verhindern könnte.
Weitere Untersuchungen notwendig
McGeer schränkt seine Entdeckungen selbst ein und macht deutlich, dass das NSAR Medikament nur helfen könne, wenn ein bestehendes Risiko an Alzheimer zu erkranken rechtzeitig erkannt und behandelt würde. Der Forscher spricht hier von einer geringen Dosis Ibuprofen, die einen Ausbruch von Alzheimer verhindern könnte. Bei bereits bestehender Demenz ist nicht klar, inwiefern ein Schmerzmittel wie Ibuprofen den Verlauf der Krankheit verbessern kann.
Ibuprofen nicht ohne Nebenwirkungen
Da Ärzte grundlegend davor warnen, Ibuprofen (und andere Schmerzmittel) über einen längeren Zeitraum einzunehmen, ist fraglich, ob der Risiko-Nutzen-Faktor eine Behandlung mit Ibuprofen zur Vorbeugung von Alzheimer rechtfertigt. Nebenwirkungen können sich vor allem im Magen-Darm-Bereich, allerdings auch in einer verschlechterten Nieren- und Leberfunktion bemerkbar machen. Außerdem scheint das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken, bei einer dauerhaften Einnahme von Ibuprofen (vor allem bei hohen Dosierungen) stark erhöht zu sein. Bleibt nur, auf weitere Forschungsergebnisse zu warten.
Quellen
Patrick L. McGeer, Edith McGeer. Conquering Alzheimer’s Disease by Self Treatment. Journal of Alzheimer’s Disease, 2018; 1 DOI: 10.3233/JAD-179913
https://de.statista.com/themen/2032/demenzerkrankungen-weltweit/