Winterzeit ist Erkältungszeit, das hat sich in unseren Köpfen einfach eingebrannt. Dabei sind Erkältungen auch im Sommer keine Seltenheit. Neben der altbewährten Hühnersuppe als Hausmittel greifen viele Menschen sofort zu Medikamenten, um die Symptome zu lindern. Eines der wohl unangenehmsten Symptome bei einer Erkältung: Halsschmerzen. Auch Kopf- und Gliederschmerzen plagen Betroffene bei schweren Infekten. In beiden Fällen helfen Schmerzmittel wie Ibuprofen schnell und zuverlässig. Aber wie genau wirkt das beliebte Schmerzmittel bei Halschmerzen?
Ibuprofen & Co: schmerzstillend, fiebersenkend, entzündungshemmend
Ibuprofen und übrigens auch Paracetamol helfen nicht nur gegen die Schmerzen im Hals, sondern wirken gleichzeitig fiebersenkend, falls man sich nicht nur eine Erkältung, sondern eine echte Grippe (Influenza) eingefangen hat.
- Die Einzeldosis Paracetamol zur Fiebersenkung liegt bei rund 500 bis 1.000 mg.
- Ibuprofen wirkt bereits ab 200 bis 400 mg fiebersenkend [1].
- Ab einer Dosis von etwa 1.000 mg wirkt Ibuprofen entzündungshemmend.
- Paracetamol hat als nicht-saures Nicht-Opioid-Analgetikum nur eine schwache entzündungshemmende Wirkung.
Für die Selbstmedikation gelten für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren Dosen von maximal 1.200 mg Ibuprofen innerhalb von 24 Stunden als unbedenklich. Das entspricht maximal 3 rezeptfreien Tabletten mit 400 mg Wirkstoff pro Tag. Länger als drei Tage hintereinander und öfter als an 10 Tagen pro Monat sollte Ibuprofen ohne ärztlichen Rat nicht eingenommen werden.
So bekämpfen Schmerzmittel Halsweh
Genau wie Aspirin und Paracetamol hemmt auch Ibuprofen die Prostaglandin-Produktion. Prostaglandine sind Gewebshormone und als Botenstoffe vor allem an der Schmerzentstehung beteiligt [2]. An der Stelle, wo der Schmerzreiz entsteht, blockieren COX-2-Inhibitoren (COX = Cyclooxygenasen = Enzyme) wie Ibuprofen diese Enzyme. Weil diese Enzyme an der Prostaglandinsynthese beteiligt sind, wird die Ausschüttung der Prostaglandine gestoppt und der Schmerz (im Hals) entsprechend gelindert.
Prostglandine stehen bereits seit Längerem im Verdacht, ein Faktor bei der Entstehung von Depressionen, Alzheimer und anderen Formen von Demenz zu sein. Schmerzmittel wie Ibuprofen könnten hier eine prophylaktische Wirkung zeigen. Ob der Risiko-Nutzen-Faktor eine Behandlung mit Ibuprofen zur Vorbeugung von Alzheimer rechtfertigt, ist im Einzelfall zu bewerten.
Wichtig: Treten die Halsschmerzen in der Schwangerschaft auf, ist bei Schmerzmitteln jeder Art besondere Vorsicht geboten. Ibuprofen wird nur in den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln als weitgehend unbedenklich eingestuft. Im letzten Trimenon (ab der 28. Woche) ist Paracetamol das Schmerzmittel der Wahl. Auch Diclofenac birgt ab Woche 28 ein zu hohes Risiko für Embryonaltoxikologen [3].
Ibuprofen FAQs
Wie lange wirkt Ibuprofen, wie schnell wirkt der Stoff und was muss man sonst noch bei der Einnahme beachten. Wir liefern euch Antworten auf die häufigsten Fragen zum Schmerzmittel.
Quellen & Verweise
[1] https://www.apotheken.de/aktuell/sondertext/thema/pharma-info-medikamente-zur-fiebersenkung/
[2] https://www.navigator-medizin.de/schmerztherapie/die-wichtigsten-fragen-und-antworten-zu-schmerz/grundlagen/388-welche-rolle-spielen-prostaglandine-bei-der-schmerzentstehung.html
[3] https://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/schmerzmittel-in-schwangerschaft-paracetamol-und-ibuprofen-erlaubt-a-1001404.html