Der Zitronenbaum bringt mediterranes Flair auf den Balkon oder die Terrasse. Zum Auspflanzen ist die ursprünglich aus China und Indien stammende Zitruspflanze in unseren Breitengraden leider nicht geeignet. Spätestens ab Temperaturen von -2° C nimmt die Pflanze ernsthaften Schaden. Winterhart sind Zitruspflanzen für gewöhnlich nicht. Umso wichtiger ist die richtige Pflege des sonst eigentlich recht robusten Zitronenbaums.
Zitronenbaum: weder zu viel noch zu wenig Wasser
- Zitronenbäume mögen weder zu viel noch zu wenig Wasser.
- Gießt eure Pflanze erst, wenn die oberste Schicht bereits angetrocknet ist. Das kann im Sommer täglich sein. Im Winter teilweise nur alle drei bis vier Wochen – abhängig von der Art der Überwinterung.
- Überprüfen könnt ihr den Feuchtigkeitsgehalt, indem ihr euren Zeigefinger in die Erde steckt. Wenn die ersten drei Zentimeter einigermaßen trocken sind, dürft ihr den Zitronenbaum wieder gießen.
- Profis nutzen einen speziellen Feuchtigkeitsmesser.
- Tipp: Gießt die Zitruspflanze durchdringend, also solange, bis das Gießwasser unten aus dem Topf herausfließt. So wird auch der Wurzelballen mit Wasser versorgt.
- Gießt das überschüssige Wasser im Untertopf unbedingt ab – Staunässe verträgt der Zitronenbaum überhaupt nicht. Die Wurzeln können anfangen zu faulen.
Gießt euer Zitrusbäumchen nicht zu festen Terminen, sondern immer dann, wenn die Pflanze auch Wasser braucht. Wann es soweit ist, hängt maßgeblich vom Wetter ab. Auch die Größe des Baums bzw. dessen Anzahl an Blättern spielt eine Rolle.
Kalk: Regenwasser oder Leitungswasser?
Lange Zeit hielt sich unter Gartenfreunden der Glaube, dass Zitronenbäume kein kalkhaltiges Wasser vertragen. Mittlerweile scheint die Theorie jedoch widerlegt.
Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Zitruspflanzen eindeutig Kalk bzw. Calcium benötigen und nicht etwa ein Kalkmangel die Eisenaufnahme beim Zitronenbaum behindert (und somit zu Mangelerscheinungen wie gelben Blättern – Chlorose – führt), sondern zu viel Phosphat.
Leider ist in handelsüblichen Düngern nicht ausreichend Kalk enthalten. Statt mit sehr kalkarmen Regenwasser dürft ihr euren Zitronenbaum deshalb definitiv auch mit kalkhaltigem Leitungswasser gießen.
Zusätzlich empfiehlt es sich, Algenkalk ins Substrat einzuarbeiten. Auch Eierschalen sind als “Kalkdünger” für Zitronenbäume geeignet.
Düngen und gießen
Grundlegend gilt: Düngt euren Zitronenbaum nur, wenn er auch unbedingt gegossen werden muss.
Klassischer Zitrusdünger* sollte während der Vegetationsphase zwischen Mai und September etwa alle zwei Wochen gegeben werden. Es gibt auch Produkte, bei denen im Sommer wöchentliches Düngen empfohlen wird. Achtet hier am besten einfach auf die Herstellerangaben.
Im Winter müssen Zitronenbäume übrigens NICHT gedüngt werden (bei kalter Überwinterung). Selbst bei warmer Überwinterung reicht es, den Zitronenbaum einmal pro Monat mit frischem Dünger zu versorgen.
Vorsicht bei Langzeitdünger: Besonders bei kleinen Zitruspflanzen kann Langzeitdünger zu viel des Guten sein. Eine Überdüngung zeigt sich oft an verbrannten und eingerollten Blättern.
Welche Erde für den Zitronenbaum?
Zum Gießen gehört naturgemäß immer auch Erde. Zitronenbäume im Alter bis 5 Jahren sollten jährlich frische Erde erhalten. Danach reicht es, den Zitronenbaum etwa alle drei Jahre umzutopfen – immer dann, wenn der Topf komplett durchwurzelt ist. Der neue Topf sollte dann etwa drei Zentimeter neuen Platz an den Rändern bieten.
Perfekt geeignet ist eine durchlässige, leicht saure Erde. Zitronenbäume wachsen am besten bei einem ph-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Wenn ihr euch die Erde nicht selber mischen wollt, bekommt ihr im Fachhandel fertige Produkte (Zitruserde, Mediterranpflanzenerde)*.
Erde für Zitronenbaum selber mischen?
Verwendet am besten jeweils 1/3 Kompost und Gartenerde, 1/6 Sand, 1/6 Tonmineralien sowie etwas Drainagematerial, damit das Gießwasser gut abfließen kann.
Zitronenbaum Krankheiten: Gieß- und weitere Pflegefehler
Eine der häufigsten Probleme bei Zitruspflanzen ist die Chlorose – zu erkennen an gelben Blättern, denen die Energie zu fehlen scheint. Schuld ist Eisenmangel, hervorgerufen durch zu seltenes Düngen oder (nach aktuellen Wissensstand) Calciummangel.
Blattverlust deutet auf ein Ungleichgewicht aus Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Feuchtigkeit der Erde hin.
Es gilt: Je mehr Licht, desto höher sollten die Temperaturen sein und desto mehr müsst ihr den Zitronenbaum auch gießen.
Wenig Licht und niedrige Temperaturen erfordern hingegen ein sehr moderates Gießen. Das ist insbesondere bei der Überwinterungs des Zitronenbaum wichtig.
Warm oder kalt: Tipps zur Überwinterung
Ein Zitronenbaum kann kalt oder warm überwintert werden. Wenn ihr euch für die kalte Überwinterung entscheidet, solltet ihr den Zitronenbaum so spät wie möglich reinholen – am besten, wenn die Außentemperaturen nachts dauerhaft bei etwa 5° C oder knapp darunter liegen. Dies ist meist Ende Oktober, Anfang November der Fall.
Kalte Überwinterung nie über 13° C
Als kaltes Überwinterungsquartier eignet sich ein heller Standort mit ausreichend Tageslicht, der sich jedoch nicht auf mehr als 13° C aufheizt. Ab dieser Temperatur beginnen die Wurzeln aktiv zu werden, das Licht reicht jedoch im Winter nicht aus, um die Photosynthese in ausreichendem Maße in Fahrt zu bringen. Die Folge ist meist Blattverlust.
Wenn ihr euch mit einer Pfanzenlampe behelfen wollt, achtet bei der kalten Überwinterung auf eine spezielle Überwinterungslampe. Diese besonders im kaltweissen und blauen Bereich leuchtende Lampe* gibt eurem Zitrusbaum Energie, ohne einen energieraubenden Wachstumsschub auslösen.
Warme Überwinterung
Bei der warmen Überwinterung über geht es fast nie ohne eine Zusatzbeleuchtung. Hier ist jedoch ein anregendes Farbspektrum mit roten Wellenlängen* nötig, dass zu den höheren Temperatur passt. Gönnt dem Bäumchen mindestens 6 Stunden Licht am Tag. Zudem sollten die Temperaturen bei der warmen Überwinterung NICHT unter 18° C fallen. Damit euer Bäumchen keine großen temperaturschwankungen erleidet, müsst ihr ihn entsprechend früher von Balkon oder Terrasse in den Innenraum holen.
Schildläuse (zu erkennen an klebrigen Blättern) sind ein häufiges Problem bei der warmen Überwinterung. Reichen Hausmittel wie Spülmittel, Essig oder Öl nicht aus, um zu die Plagegeister zu bekämpfen, solltet ihr das Problem schnellstmöglich mit einem professionellen Mittel behandeln*. Obwohl der Zitronenbaum recht robust ist, können Schädlinge dazu führen, dass ein Zitronenbaum alle Blätter verliert und stirbt.
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