Mehr Hunger (vor allem auf Süßes) im Winter: Woher kommt’s?

An kurzen, dunklen Tagen im Winter ist der Appetit meist größer als im Sommer. Vor allem Süßigkeiten und fettreiche Lebensmittel stehen auf dem Speiseplan. Aber wieso ist das eigentlich so? Wir klären auf.

Heißhunger im Winter: die Ursachen

Kekse, Schokolade, Kuchen und Co: Hauptsache süß und reich an Kohlenhydraten lautet die Devise. Aber wieso eigentlich, wieso unterscheidet unser Hungergefühl zwischen Sommer und Winter?

Fakt ist, dass wir im Winter weitaus weniger Licht abbekommen als im Sommer. Das liegt nicht nur an den kürzeren Tagen, sondern auch an der geringeren Lichtintensität. Selbst ein sonniger Wintertag kann dunkler sein als ein trüber Sommertag. Weil unser Körper jedoch mehr Serotonin produziert (Serotonin ist als “Glückshormon” bekannt), wenn er viel Licht ausgesetzt ist, läuft die Serotoninproduktion im Winter auf Sparflamme.

Kohlenhydrate und Tryptophan

Um diesen Serotoninmangel auszugleichen, fordert unser Körper Kohlenhydrate. Das liegt daran, dass Serotonin vor allem aus der Aminosäure L-Tryptophan hergestellt wird. Diese befindet sich zwar nicht zwangsläufig in Kuchen, Nudeln oder Reis, doch die Kohlenhydrate bewirken Folgendes:

Das L-Tryptophan, welches nie isoliert in Nahrungsmitteln wie Fisch, Wild, Gans, Ente und fettreichen Nüssen wie Cashews vorkommt, kämpft mit anderen Aminosäuren (z. B. L-Lysin) an der Blut-Hirn-Schranke um den Einzug ins Gehirn – also dort, wo es uns zufrieden,  ausgeglichen und glücklich macht. Weil durch den Konsum von Kohlenhydraten Insulin ausgeschüttet wird, dass die konkurrierenden Aminosäuren in die Muskeln transportiert, wird der Weg für das Tryptophan freigemacht.

Bei Schokolade ist der glücklich machende Effekt so groß, weil diese nicht nur viel Zucker, sondern gleichzeitig auch jede Menge Tryptophan enthält, also zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt.

Tipp: Probiert doch mal Tageslichtlampen aus. Schon einige Minuten mit 10.000 Lux oder mehr können die Stimmung im Winter positiv beeinflussen.

Winterspeck gegen Kälte

Neben der Sache mit dem Licht und dem Serotonin spielt auch die Kälte eine appetitanregende Rolle im Winter. Ist es draußen kalt, benötigen wir deutlich mehr Energie, um unsere Organe warm zu halten, als bei milden Temperaturen. Fett und Kohlenhydrate enthalten beide reichlich Energie, die sich unser Körper jetzt zunutze machen will.

Weil wir unseren Körper jedoch häufig hinters Licht führen – schließlich hocken wir ja doch die meiste Zeit in beheizten Innenräumen – nehmen wir über die Wintermonate oft zu. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch nicht schlimm, denn kleine Fettpölsterchen isolieren unseren Körper vor eisiger Kälte.

Tipp für alle, die im Winter NICHT zunehmen wollen

Nicht nur Fett wärmt: Viel effektiver sind Muskeln. Frauen frieren zum Beispiel deutlich schneller als Männer, weil der Anteil an Mitochondrien (die „Kraftwerke“ der Muskelzellen) niedriger ist als bei Männern. Wer moderaten Muskelaufbau betreibt, profitiert im Winter gleich doppelt: Zum einen wärmen die Muskeln den Körper, zum anderen sorgt sportliche Betätigung dafür, dass die mit dem L-Tryptophan konkurrierenden Aminosäuren von der Muskulatur verbraucht werden. Auch ohne dick machende Kohlenhydrate kann sich die Vorstufe des Serotonins so seinen Weg über die Blut-Hirn-Schranke bahnen.

Einfach Serotonin einnehmen?

“Fertiges” Serotonin zu sich zu nehmen, bringt nicht wirklich viel, wenn man den Winterblues bekämpfen möchte. Serotonin kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden und wird stattdessen im Körper genutzt, wo der Botenstoff andere wichtige Aufgaben übernimmt. Hauptproduzent des Serotonins sind die enterochromaffinen Zellen der Darmschleimhaut. Um einen “Glückseffekt” zu erzielen, muss das Serotonin jedoch separat vom Zentralnervensystem aus der Aminosäure Tryptophan produziert werden.

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