Giftige Inhaltssoffe: Schützt Sonnencreme wirklich vor Hautkrebs?

Sonne ist wichtig, denn ohne sie können wir nicht ausreichend Vitamin D bilden, das an zahlreichen Prozessen im menschlichen Körper beteiligt ist. Außerdem macht Sonne glücklich: Sobald Sonnenlicht auf die Haut trifft, schüttet der Körper Glückshormone wie Endorphin und Serotonin aus. Da jedoch die Dosis bekanntlich das Gift macht und zu viel Sonne der Haut schaden kann, nutzen Menschen seit Beginn des 20. Jahrhunderts Sonnencreme, um sich vor Sonnenbrand (und Hautkrebs) zu schützen. Eine zu lange und direkte UV-Strahlung kann zu Zellschädigungen führen und langfristig Hautkrebs auslösen.

Chemiekonzerne entwickelten die ersten Sonnenschutzmittel

Im Jahr 1933 brachte die Bayer-Tochter Drugofa mit der Delial Salbe das erste Produkt mit künstlichem UV-Filter auf den Markt. Bereits drei Jahre später stieg auch der französische Kosmetikhersteller L’Oreal mit einem Produkt in diesen Markt ein, das bis heute im Handel ist und zu den erfolgreichsten Produktlinien dieses Segments zählt.

Zahl der Hautkrebsfälle seit Einführung der Sonnencreme gestiegen

Kurioserweise ist die Zahl der Hautkrebsfälle seit Einführung der chemischen Sonnenschutzmittel gestiegen. Ob hier ein direkter Zusammenhang mit den UV-Filtern besteht, kann nicht eindeutig geklärt werden, denn man muss beachten, dass sich die Menschen seitdem einfach häufiger und länger der Sonne aussetzen.

Allerdings zeigen neuere Untersuchungen, dass chemische Stoffe in Sonnenschutzmitteln die Entstehung von Hautkrebs tatsächlich fördern können. Und das, obwohl sie ja eigentlich davor schützen sollen.

Teilweise gefährliche Inhaltsstoffe in herkömmlichen Sonnenschutzmitteln

Toxikologen warnen beispielsweise vor dem chemischen Lichtschutzfilter Oxybenzon (Benzophenone-3). Der Stoff kann zu Zellschädigungen führen und damit die Entstehung von Hautkrebs direkt begünstigen.

Auch UV-Filterstoffe wie Titandioxid und Zinkoxid rücken zunehmend in den Fokus von Krebs-Forschern. Weil Titandioxid vor kurzwelligen UVA-Strahlen schützt, nicht jedoch vor langwelligen UVA-Strahlen, wird der Stoff in fast allen Sonnenschutzmitteln mit Zinkoxid kombiniert, um beide Wellenlängen abzudecken.

Allerdings filtern Sonnenschutzmittel trotz allem mehr UVB-Strahlen als UVA-Strahlen. Letztere können viel tiefer in die Haut eindringen und dort ernsthafte Schäden verursachen.

Inhaltsstoffe wie Octocrylene stehen außerdem im Verdacht, hormonell zu wirken. Octocrylen gilt auch aus ökologischer Sicht als fragwürdig: Weil der Stoff nicht wasserlöslich ist und nur schwer abgebaut wird, kann er sich in Organismen und an Oberflächen anreichern. Außerdem steht die Substanz im Verdacht, das Wachstum von Meeresorganismen negativ zu beeinflussen. Ökologen aus Italien konnten nachweisen, dass der Octocrylengehalt in der Adria mittlerweile Spitzenwerte erreicht hat.

Hautkrebs: UVA-Strahlen scheinbar das Problem

Während der UVB-Anteil des Sonnenlichts die Produktion von Vitamin D im Körper anregt, rufen insbesondere die UVA-Strahlen eine schnellere Hautalterung hervor. Auch das Hautrebsrisiko steigt vor allem durch eine starke UVA-Exposition. Mehr noch: Im Jahr 2008 wurden epidemiologischen Untersuchungen veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass die Vitamin-D-Produktion durch UVB-Strahlen vorbeugend gegen viele Krebsarten (auch Hautkrebs) wirkt. Zwar sei die Studienlage hier nicht eindeutig, epidemiologische Hinweise auf eine Korrelation seien aber durchaus gegeben.

Sonnencreme: unzureichender UVA-Schutz

Das Problem dabei: Die meisten Sonnenschutzmittel bieten zwar einen super Schutz vor UVB-Strahlen (können die Haut oberflächlich verbrennen), aber einen ungenügenden Schutz vor UVA-Strahlen (dringen tief in die Hautschichten ein). Durch die verminderte Vitamin-D-Produktion bei zeitgleicher UVA-Exposition kann sich das Hautkrebsrisiko also verstärken. Das gilt im besonderen Maße, wenn man sich mit Sonnencreme länger der Sonnen aussetzte, weil man nicht so schnelle inen Sonnenbrand bekommt.

Wer ausreichend Vitamin D bilden möchte, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, greift deshalb am besten zu Sonnenschutzmitteln mit starken UVA-Filtern und UVB-Filtern. Leider gibt es auf den meisten Produkten keine ausreichende Deklaration, wie stark vor welcher der beiden Formen von UV-Strahlen geschützt wird. In fast allen Fällen ist der UVB-Schutz weit höher als der Schutz vor den UVA-Strahlen.

Der Lichtschutzfaktor gibt lediglich an, wie sehr die Sonnencreme (oder das Sonnenöl) vor UVB-Strahlung schützt. Ein hoher LSF verhindert damit also durchaus Sonnenbrand, lässt aber trotzdem die weit gefährlicheren UVA Strahlen durch. Eine verlässliche Aussagekraft über den UVA-Schutz bietet der LSF hingegen nicht.

Wenn die Sonnencreme ein „UVA im Kreis Symbol“ zeigt, können Verbraucher sicher sein, dass sich mindestens ein Drittel des LSFs auch auf den UVA-Schutz bezieht.

Verbraucher auf sich gestellt

Wer auf Nummer sicher gehen, ausreichend Vitamin D produzieren, und auf chemische Stoffe auf der Haut verzichten will, sollte künstliche UV-Filter, wie sie in herkömmliche Sonnenschutzmitteln enthalten sind, im Regal stehen lassen. Allerdings muss man an dieser Stelle auch davor warnen, sich dann in extremer Weise der Sonne auszusetzen: Ohne Sonnenschutz dringen schließlich sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen ungehindert bis in die untersten Hautschichten vor, was zu vorzeitiger Hautalterung und einem erhöhten Hautkrebsrisiko führt.

Natürliche Sonnenschutzmittel die Alternative?

Als natürliche Alternative zu herkömmlichen Sonnenschutzmitteln stehen Öle hoch im Kurs. Zwar bieten Olivenöl, Sesamöl und Co einen geringen Lichtschutzfaktor (also UVB-Schutz, meist niedriger als LSF 5), doch genau wie die Chemiebomben aus dem Drogeriemarkt einen unzureichenden Schutz vor UVA-Strahlen. Als effektiver Schutz vor Sonnenbrand kann man demnach auch solche natürlichen Alternativen nicht empfehlen. Als After-Sun-Behandlung eignen sich Naturprodukte wie Olivenöl aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung hingegen schon.

Sonnenschutz von innen stärken

Wer sich hingegen (vor allem zu Beginn des Sommers) mehr im Schatten aufhält und sich nur kurze Zeit der Sonne aussetzt, kurbelt die Melaninproduktion der Haut an und hält das Risiko für einen Sonnenbrand gering. Ist ein längerer Aufenthalt in der Sonne bei ungebräunter Haut unvermeidbar, kann man temporär auf ein Sonnenschutzmittel zurückgreifen, damit man zwar Bräune aufbaut, einen Sonnenbrand jedoch verhindert. Sobald die Haut stärker pigmentiert ist, bietet diese nicht nur einen stärkeren Schutz vor UV-induzierten Schäden, sondern ermöglicht gleichzeitig die Synthese von Vitamin D.

Um diese natürliche UV-Schutzbarriere zu verstärken, hilft eine Ernährung, die reich an Antioxidantien (z.B. Vitamin C und Vitamin E) und Carotinen ist. Letztere stecken beispielsweise in Spinat, Paprika und Karotten. Auch das in Tomaten enthaltene Lycopin (gehört ebenfalls zur Gruppe der Carotine) kann den natürlichen Sonnenschutz von innen heraus unterstützen.

Quellen & Verweise

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3124 https://www.sciencedaily.com/releases/2012/05/120507131951.htm https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnencreme http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/hoher-lichtschutzfaktor-verhindert-die-vitamin-d-synthese-a-900977.html https://derstandard.at/1363708727608/Sonnenlicht-Wie-gute-Laune-entsteht https://www.cancer.gov/about-cancer/causes-prevention/risk/diet/vitamin-d-fact-sheet http://www.sueddeutsche.de/wissen/sonnenschutz-sonnencreme-zerstoert-das-meer-1.3571444

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