Plötzlich schaltet sich der Laptop einfach so aus, manchmal startet er aber auch nicht mehr oder macht einfach nur komische Geräusche. Schnell ist klar: Irgendwas stimmt nicht. Wir verraten euch, was ihr bei einem vermutlichen Notebook Defekt tun solltet, um den Schaden zu begrenzen und beispielsweise eure Daten zu retten.
Schritt 1: Defekt genau prüfen
Als erstes solltet ihr überprüfen, ob es sich tatsächlich um einen ernsthaften Schaden handelt oder ob es womöglich eine simple Erklärung für die Symptome gibt.
Notebook schaltet sich im Betrieb aus.
Prüft hier zuerst das Netzteil. Ist es richtig angeschlossen? Möglicherweise steckt einer der Stecker nicht richtig in der Steckdose bzw. dem Stromanschluss des Notebooks. Sollte das Problem nach Prüfung weiterhin bestehen, deutet die Symptomatik auf eine Überhitzung (z. B. durch defekten Kühler) hin.
Laptop lässt sich einschalten, bootet aber nicht. Nur das Logo des Herstellers wird angezeigt, das Windows Logo aber nicht.
Hier liegt die Vermutung nahe, dass kein Zugriff auf die Festplatte mehr möglich ist. Oft macht die Festplatte dabei auch komische Geräusche (nur bei HDDs, nicht bei SSDs).
Laptop fährt nicht ganz hoch, nur bis das Windows-Logo angezeigt wird.
Auch wenn das Windows-Logo angezeigt wird, der Bootvorgang jedoch nicht komplett durchläuft, könnte die Festplatte beschädigt sein.
Nach dem Einschalten zeigt das Display NICHTS an, nicht einmal das Logo des Herstellers.
In diesem Fall solltet ihr prüfen, ob das Display defekt ist – zum Beispiel aufgrund eines Sturzes. Falls das Display keinen Schaden aufweist, sind entweder die Grafikkarte oder das BIOS / Mainboard defekt.
Das Display zeigt Streifen oder Flecken.
Sind Flüssigkeit oder Staub ins Notebook Display eingedrungen? Beides kann zu Displayfehlern führen. Falls das Display Sprünge / Risse aufweist, wird es vermutlich heruntergefallen sein.
Festplatte klickt, klackert, schleift?
Erfahrt, was hinter den komischen Geräuschen steckt und welche Maßnahmen ihr jetzt ergreifen solltet.
Schritt 2: Korrekte Maßnahmen ergreifen
Im Falle einer defekten Festplatte, gilt es, Ruhe zu bewahren. Erschütterungen sowie unnötige Schreib- und Lesezugriffe solltet ihr sowohl bei HDDs als auch bei SSDs unbedingt vermeiden. Do-it-Yourself Datenrettungsaktionen mit gratis Recovery-Tools aus dem Internet können oft mehr Schaden als Nutzen anrichten.
Nehmt den Laptop stattdessen vom Stromnetz (hart ausschalten, nicht herunterfahren) und kontaktiert einen Spezialisten. Professionelle Datenretter nutzen teils individuell programmierte Software, um Daten von defekten Festplatten auszulesen. Sollten vorab Reparaturmaßnahmen mechanischer Bauteile notwendig sein, werden diese in einem Reinraum durchgeführt. Zu Hause können selbst winzige Staubteilchen die Bauteile weiter beschädigen.
Auch bei Displayschäden, defekten Netzteilen, kaputten Mainboards oder beschädigten Kühlern hilft ein professioneller Notebook-Reparaturservice. Display, Lüfter und Mainboard werden, wenn möglich, repariert, andernfalls ausgetauscht. Ein defekte Festplatte würde nach erfolgreicher Datenrettung in jedem Fall ausgewechselt.
Schritt 3: Garantie prüfen
Ob der jeweilige Schaden ein Garantiefall ist, hängt von der Garantieerklärung (Garantiebedingungen) des Herstellers (z. B. Acer, Asus, Lenovo, Dell, HP, Apple) ab. Hier ist individuell zu prüfen, wie lange der Hersteller für welche konkreten Bauteile eine Garantie ausspricht.
Die gesetzlich vorgeschrieben Gewährleistungpflicht von 24 Monaten betrifft ausschließlich Mängel, die zumindest ansatzweise bereits beim Neukauf des Notebooks bestanden. Doch selbst wenn der Schaden nicht unter die Garantie fällt, ist eine Notebook-Reparatur häufig günstiger als der Kauf eines neuen Gerätes.