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Gesundheit: Rauchstopp durch E-Zigarette mit vs. ohne Nikotin

Rauchen ist ungesund. Selbst ohne die Angabe einer Quelle wird diese Aussage jeder akzeptieren und verstehen. Schuld an der schädlichen Wirkung von Zigaretten ist nicht etwa nur und ausschließlich der bekannte Suchtstoff Nikotin. Vielmehr werden beim Rauchen rund 4.800 chemische Substanzen freigesetzt [1]. Viele davon sind krebserregend, andere haben weitere negative gesundheitliche Folgen. Es gibt also genügend gute Gründe, auf das Rauchen von Zigaretten zu verzichten. Als Zwischenschritt zu einem rauchfreien Leben setzen viele Konsumentinnen und Konsumenten auf sogenannte E-Zigaretten - diese gibt es mit und ohne Nikotin. Doch ergibt “dampfen” ohne Nikotin für Ex-Raucher:innen überhaupt Sinn?

Inhalt

    "Gift-Cocktail" in Zigaretten

    Teerstoffe, Chrom, Benzol, Arsen, Blei, das radioaktive Polonium, Kohlenmonoxid, Blausäure, Stickoxide und das Seveso-Gift Dioxin [2]: Auf all diese Stoffe könnt ihr verzichten, wenn ihr den klassischen Glimmstängel beiseite legt. 

    Ganz ohne Risiko sind allerdings auch E-Zigaretten nicht. Wissenschaftliche Analysedaten deuten darauf hin, dass die von E-Zigaretten ausgestoßenen Aerosole im Dampf negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem haben [3].

    Zudem können beim “Dampfen” auch Formaldehyd und Acetaldehyd entstehen. Die Dosis kann sogar höher sein als beim normalen Rauchen [4].

    Dennoch gilt die E-Zigarette - egal ob mit oder ohne Nikotin - auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse als weniger ungesund im Vergleich zur klassischen Zigarette.

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    Verzicht auf Nikotin grundlegend richtig

    Zunächst einmal: Der Verzicht auf Nikotin ist immer und in jedem Fall ratsam. Warum das so ist, wird klar, wenn man auf die gesundheitlichen Folgen des Nervengifts blickt.

    Was ist Nikotin?

    Nikotin ist eine natürliche chemische Verbindung, die in der Tabakpflanze (Nicotiana tabacum) vorkommt. Das stark süchtig machende Alkaloid, das in erster Linie für die stimulierende Wirkung und das Suchtpotenzial von Tabak verantwortlich ist, wird beim Konsum von Tabakprodukten über die Lunge in den Blutkreislauf aufgenommen und gelangt von dort schnell ins Gehirn. Hier wechselwirkt Nikotin mit den sogenannten nikotinischen Acetylcholinrezeptoren, die normalerweise Neurotransmitter im Gehirn binden, um Nervensignale zu übertragen. 

    Durch die Bindung an diese Rezeptoren erhöht Nikotin die Freisetzung von Dopamin und anderen Neurotransmittern, was zu angenehmen Empfindungen führt, aber eben auch das enorme Suchtpotenzial erklärt. 

    Eine direkte körperliche Folge des Nikotinkonsums ist die Gefäßverengung, welche Herz- und Kreislaufschäden verursachen kann. In Verbindung mit den anderen schädlichen Stoffen, die beim Rauchen freigesetzt werden, kann bereits eine Zigarette pro Tag das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall im Verhältnis zur Dosis überproportional erhöhen.

    Würde man die Frage “E-Zigarette mit oder ohne Nikotin” rein aus gesundheitlicher Sicht beantworten, so müsste man also klar sagen: OHNE Nikotin! Widmet man sich jedoch der Frage vor dem Hintergrund, dass man durch den Umstieg auf E-Zigaretten komplett vom Rauchen loskommen möchte, sieht die Antwort - möglicherweise - anders aus. 

    Rauchstopp und Nikotin in E-Zigaretten: Was sagt die Wissenschaft?

    Eine Studie hat untersucht, wie viele Personen nach der Nutzung von E-Zigaretten mit oder ohne Nikotin (zunächst einmal) komplett rauchfrei waren. Die Teilnehmer:innen wurden entsprechend in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe “dampfte” mit und die andere Gruppe ohne Nikotin [5]. 

    Das Ergebnis: 

    • Von 100 Teilnehmenden, die nikotinhaltige E-Zigaretten nutzten, rauchten nach sechs bzw. zwölf Monaten 10 Personen keine Tabakzigaretten mehr. 
    • Von den Teilnehmer:innen, die auf nikotinfreie E-Zigaretten setzten, waren nur 6 von 100 Personen im gleichen Zeitraum rauchfrei.

    Aus diesen Daten lässt sich durchaus ableiten, dass E-Zigaretten zum einen die Entwöhnung unterstützen und dass das Nikotin zu Beginn bei der Umgewöhnung hilft. Bei dieser Aussage wird die gesundheitsschädigende Wirkung von Nikotin natürlich nicht berücksichtigt. Der Idealfall wäre also folgender:

    1. Umstieg von Tabak auf E-Zigarette mit Nikotin
    2. Umstieg von E-Zigarette mit Nikotin auf Produkt ohne Nikotin
    3. Kompletter Verzicht auf Konsum von Tabak und Ersatzprodukten

    Liquids ohne Nikotin nicht gänzlich ungefährlich

    Wie bereits erwähnt, fehlen Langzeitstudien zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Liquids (die Flüssigkeit, die beim Konsum von E-Zigaretten verdampft wird) - negative Folgen können nicht ausgeschlossen werden. Nicht umsonst dürfen auch Produkte ohne Nikotin nur an volljährige Personen verkauft werden. Zudem kann es vorkommen, dass Bauteile von E-Zigaretten Schwermetalle wie Aluminium absondern. 

    Ebenso wird immer häufiger diskutiert, ob Einwegzigaretten wie “Vapes” oder “normale” E-Zigaretten mit einem nikotinfreien Liquid nicht gar als Einstiegsdroge fungieren. Risiken sind Beobachtern zufolge die ansprechenden Aromen und die vermeintlich geringe Gefahr [6].

    Hinweis: Rauchen stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Neben zahlreichen privaten Beratungsangeboten, informiert auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung über Möglichkeiten, der Sucht den Kampf anzusagen. Interessenten können sich von Montag bis Donnerstag zwischen 10 und 22 Uhr sowie Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr kostenlos (auch aus dem Mobilfunk-Netz) telefonisch beraten lassen. Gratis Hotline der BZgA: 0800 8 31 31 31

    Quellen: 

    [1] https://www.lungenaerzte-im-netz.de/rauchstopp/schadstoffe-in-tabakwaren/
    [2] https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/nichtrauchen/nikotin-schadstoffe.html
    [3] https://www.at-schweiz.ch/at-blog/sudano
    [4] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/61545/E-Zigaretten-Verborgenes-Formaldehyd-koennte-Krebsrisiko-erhoehen
    [5] stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/rauchentwoehnung/kann-die-nikotinhaltige-e-zigarette-bei-der-rauchentwoehnung-helfen
    [6] sueddeutsche.de/panorama/e-zigaretten-jugendliche-sucht-vapes-1.5844184

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