Viele von uns kennen das Phänomen: Man badet ausgelassen im Meer und nach kurzer Zeit zurück am Strand wirken selbst dünne und glatte Haare plötzlich voluminöser, sind griffiger und fallen uns als leichte Wellen über die Schulter. Gefühlt wirken die Haare sogar nach einiger Zeit heller (Tipp: Auch mit Zitronensaft lassen sich Haare aufhellen). Zurück aus dem Urlaub stellt sich die Frage: Lässt sich dieser Effekt auch im heimischen Badezimmer erzielen, wenn wir uns die Haare mit Salz, Salzwasser oder einem speziellen Salz-Shampoo waschen?
Auf einen Blick:
- Salz trocknet Haare aus.
- Salz verstärkt Wirkung der UV-Strahlung auf Haare.
- Salz kann Haare etwas aufhellen.
- Salz mattiert Haare.
- Salz kann Schuppen entgegenwirken.
- Salz sorgt für einen Matt-Effekt.
- Salz sorgt für eine Tiefenreinigung.
Der Effekt des Salzes
Unsere Haare bestehen aus abgestorbenen Hautzellen (Horn) und immerhin zu knapp 10 % aus Wasser. Um zu verstehen, warum das Salz im Meerwasser diese (augenscheinlich) positive Wirkung auf Haare hat, ist es wichtig zu wissen, dass Salz hygroskopisch (wasseranziehend) ist. Kommt unser Haar mit Salz in Verbindung, wird ihm Feuchtigkeit entzogen. Das Resultat: lockige Haare mit einer rauen, voluminös wirkenden Struktur.
Gefahr des Austrocknens
Was im ersten Moment positiv klingt, ist für unsere Haare aber unter gewissen Voraussetzungen purer Stress. Die Salzkristalle, welche sich auf die Haare legen, reflektieren die Sonnenstrahlung wie kleine Spiegel und intensivieren diese somit. Verbrennungen und Schädigungen der Haarstruktur sind die Folgen.
Tipp: Nach dem Bad im Meer die Haare mit einem Tuch abdecken oder das Salz direkt im Anschluss mit Süßwasser (!) abwaschen. Auch ein pflegendes Haaröl und / oder ein UV-Schutz-Spray* können hilfreich sein.
Und was ist mit Salz-Pflegeprodukten?
Leider trifft der oben genannte Effekt auch bei mit Salz angereicherten Pflegeprodukten ein, sofern diese nach der Anwendung nicht abgewaschen werden. Den Traum von Beach Waves durch Salz-Sprays und Co solltet ihr zugunsten euer Haargesundheit erstmal ad acta legen – außer natürlich, ihr wollt genau diesen Effekt erzielen. Vor allem viele Männer mit widerspenstigem Haar schwören auf den mattierenden Effekt (durch die Austrocknung) in Verbindung mit Griffigkeit und Halt.
Wer partout nicht auf die Salz Pflegeprodukte* verzichten möchte, sollte diese eher in den Wintermonaten nutzen, wenn die Sonnen- bzw. UV-Strahlung nicht so hoch ist. Achtet außerdem darauf, Sprays zu verwenden, die mit weiteren pflegenden Inhaltsstoffen angereichert sind – also nicht nur Salz enthalten.
Tipp: Wer bereits von Haus aus trockene Haare besitzt, sollte auf salzhaltige Pflegeprodukte tunlichst verzichten, um Haarbruch zu vermeiden.
Salz: wohltuend für die Kopfhaut
Dass sich unsere Haut und Meersalz gut vertragen, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Das gilt auch für unsere Kopfhaut. Durch das Salz wird die Kopfhaut gründlich von toten Hautschüppchen gereinigt, Bakterien werden abgetötet und etwaige Hautunreinheiten desinfiziert.
Tipp: Etwa 2-3 TL Meersalz* in die Kopfhaut einmassieren und kurz wirken lassen, danach mit einem milden Shampoo auswaschen. Conditioner für die Feuchtigkeit nicht vergessen. Mehrmals die Woche angewendet ist Salz so ein ideales Hausmittel im Kampf gegen lästige Schuppen.
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