Guter, erholsamer Schlaf wirkt sich in jeder Hinsicht positiv auf unsere Gesundheit aus. Wer ausgeruht ist, kommt besser durch den Tag – und wer beim Schlafen gut liegt, hat schon einiges für einen gesunden Rücken getan. Daher ist die Wahl der richtigen Matratze, aber auch des darunter befindlichen Lattenrostes, nicht zu unterschätzen. An dieser Stelle möchten wir euch einen kleinen Überblick über die wichtigsten Punkte beim Matratzenkauf geben.
Guter Schlaf – wichtig für unsere Gesundheit
Etwa ein Drittel unseres Lebens verbringen wir mit Schlafen. Irgendwie verrückt oder? Schlaf sorgt dafür, dass sich unsere Muskeln und Organe entspannen und unser Hirn die Erlebnisse des Tages verarbeiten kann. Mit der für uns falschen Matratze kann es zusätzlich zu Fehlhaltungen im Alltag bereits im Schlaf als Folge falscher Liegeposition zu Verspannungen und Rückenschmerzen kommen. Wacht man bereits am Morgen mit Schulter-Nacken-Problemen oder Schmerzen in der Wirbelsäule auf, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Matratze unseres Bettes wohl nicht oder auch vielleicht nach einigen Jahren nicht mehr die richtige ist.
Eine zu weiche Matratze
Ist die Matratze zu weich, lässt sie uns im Schlaf zu tief einsinken und die Wirbelsäule ist nicht gerade ausgerichtet – ein Problem für den gesamten unteren Rücken.
Eine zu harte Matratze
Ist die Matratze hingegen zu fest, verhindert sie, dass unsere Schultern tief genug eintauchen können und somit Halswirbelsäule und Schultern bereits im Schlaf zu arg beansprucht werden. Statt erholt und frisch in den Tag zu starten, zwickt und zwackt es bereits beim Aufstehen überall.
Wann sollte eine Matratze ausgetauscht werden?
Da sich sowohl unser Körper in Form und Gewicht als auch die Liegequalität von Matratzen im Laufe der Jahre verändern, raten Experten zum Austausch nach ca. 10 Jahren.
Wo und wie finde ich die richtige Matratze?
Das Angebot an Matratzen ist riesengroß und sorgt oft für Verwirrung beim Verbraucher. Da werden Matratzen in den unterschiedlichsten Materialien angeboten:
- Federkern
- Kaltschaum
- Schaumstoff
- Latex
Hinzu kommen die unterschiedlichen Härtegrade, die leider nicht genormt sind, sondern lediglich Auskunft darüber geben, ob eine Matratze sich weich oder hart anfühlt. Während 3 Härtegrade üblich sind, bieten einige Hersteller gar 5 Härtegradstufen an. Und die Werbung verspricht uns die best getestete Matratze für relativ kleines Geld. Wer soll da durchblicken?
Fakt ist: Eine Matratze kann noch so gut getestet sein – es gibt sie nicht, die eine für alle! Stattdessen ist die Wahl der richtigen Matratze eine sehr individuelle Angelegenheit und von verschiedenen Faktoren abhängig. Welche das sind? Verraten wir euch.
Individuelle Beratung ist wichtig
Beim beabsichtigten Matratzenkauf lohnt sich der Gang ins Fachgeschäft. Hier hat fachkundiges Personal die notwendige Zeit für ein Gespräch und die nötigen Messsysteme für maßgerechte Anpassung. Denn für die individuelle Anpassung sind folgende Aspekte mit einzukalkulieren:
- Größe
- Gewicht
- Körperform
- Schulterbreite
- Beckenbreite
- Form der Wirbelsäule
- die übliche nächtliche Liegeposition
Mit den genau aufeinander abgestimmten Daten kann dann das perfekte Bettengesamtsystem, also individuell einstellbare Unterfederung durch flexiblen Lattenrost mit einer anpassungsfähigen Matratze, gefunden werden, das ihr selbstverständlich in einem Fachgeschäft in aller Ruhe ausprobieren könnt.
Übrigens: Bringt eine neue Matratze ein hohes Maß an Ergonomie mit, kann es durchaus sein, dass der alte Lattenrost noch ausreichend ist. Ihr braucht dann also nicht extra ein spezielles Modell. Ein Fachgeschäft wird euch diesbezüglich Auskunft geben können und nicht auf Gedeih und Verderb einen neuen aufschwatzen wollen. Im Zweifelsfall könnt ihr den/die Berater/-in auch nach Hause kommen lassen – zumindest in Fachgeschäften, die Service groß schreiben.
Worauf ihr in jedem Fall achten solltet:
- Auf die sogenannte Raumdichte: 350 bis 500 Federn pro Quadratmeter sollten es schon sein.
- Auf die Stärke der verschiedenen Zonen: Die Federstärke im Schulter-und Beckenbereich sollte stets niedriger sein als beim Rest.
- Auf die Abdeckung der Federn:
- Kaltschaum: ist eher Standard
- Viscoschaum: wirkt druckentlastend
- Latex: ist weich und elastisch
- Auf den Bezug der Matratze
- Naturfaserbezüge: sind atmungsaktiv
- Kunststofffasern: fördern evtl. schwitzen.
- Der Bezug sollte abziehbar und zu reinigen sein
- Garantiedauer
- Ein guter Hersteller wird auf seine Produkte eine Garantie von 8 -10 Jahren geben.
- Umtauschmöglichkeit
- Ihr werdet nicht sofort wie im 7. Himmel schlafen – eine Eingewöhnungsphase von 2-6 Wochen müsst ihr eurem Körper schon geben. Aber danach solltet ihr definitiv sagen können, ob es die richtige Wahl war. Solange sollte ein kostenloser Umtausch möglich sein.
- Anlieferung als kostenlose Dienstleistung
- Die Anlieferung der Matratze sowie das korrekte Einstellen eines vorhandenen oder neuen Lattenrostes vor Ort sollten kostenlos angebotene Dienstleistungen sein.
Welche Matratze für Seitenschläfer?
Für Seitenschläfer gelten Kaltschaummatratzen als besonders gut geeignet. Auch bei einem Bandscheibenvorfall wird diese Matratzenart empfohlen. Wichtig ist, dass sich die Bandscheiben leicht dehnen und damit regenerieren können.
Welche Matratze für Bauchschläfer?
Auf dem Bauch zu schlafen, ist nicht besonders förderlich für den Körper. Wer aber nicht anders kann, setzt bestenfalls auf eine Matratze mit variablem Härtegrad und hoher Punktelastizität. Hierdurch wird das Becken gestützt – die Wirbelsäule kann sich besser entspannen.
Welche Matratze für Rückenschläfer?
Auch für Rückenschläfer ist die Matratze mit variablem Härtegrad besonders gut geeignet. In der Regel handelt es sich dabei um Produkte aus Kaltschaum und Naturlatex.
Fazit
Ein Matratzenkauf, evtl. noch mit dazugehörendem Lattenrost, ist in der Regel eine kostspielige Angelegenheit und dafür solltet ihr euch ausreichend Zeit nehmen, Vergleiche anstellen, Probe liegen und euch bestenfalls fachkundiger Beratung und Unterstützung bedienen. Das Sprichwort „Wie man sich bettet, so liegt man“ kommt nicht von ungefähr und kann noch ergänzt werden durch: “und so wacht man auf“!