“Schwarzer Tee greift den Zahnschmelz an und färbt die Zähne gelb”, sind nur zwei Behauptungen, die tatsächlich nicht haltbar sind - jedenfalls nicht ganz. Vielmehr scheint schwarzer Tee Studien zufolge sogar gut für die Zahngesundheit zu sein. Wir verraten euch, was es damit auf sich hat.
Kariesprophylaxe: weniger Plaque durch Schwarztee
In einer von Forschern der University of Illinois in den USA durchgeführten Studie fand man heraus, dass schwarzer Tee das Wachstum von Plaque-Bakterien sowie die schädliche Säureproduktion im Mund hemmt. [1] Grund dafür scheint der Catechingerbstoff zu sein. In Kombination mit weiteren wertvollen Inhaltsstoffen wie Polyphenolen und Flavonoiden wird Karies und Parodontitis vorgebeugt. Positiver Nebeneffekt: Schwarzer Tee verringert Mundgeruch.
Natürliches Fluorid im Tee
Zudem enthält schwarzer Tee - ebenso wie Grüntee - recht hohe Mengen an natürlichem Fluorid (etwa 2 mg pro Liter). In humanen Dosen verringert der Stoff das Kariesrisiko - die Zähne werden remineralisiert, der Schmelz gehärtet. Zu viel des Guten kann jedoch nach hinten losgehen: Ab einer Aufnahme von mehr als 20 Milligramm Fluorid pro Tag kehrt sich der Schutzeffekt für Zähne und Knochen ins Gegenteil um. [2] Seid also vorsichtig, wenn ihr fluoridhaltige Zahnpasta nutzt, mit fluoridhaltigem Salz würzt und zusätzlich noch schwarzen Tee konsumiert. Im Zweifel immer die Warnhinweise auf den Verpackungen beachten oder euren Arzt fragen.
So wurde der Effekt untersucht
Für die Untersuchungen ließen die Wissenschaftler die Probanden in regelmäßigen Abständen für jeweils 30 Sekunden mit schwarzem Tee gurgeln. Nach einiger Zeit konnte ein signifikanter Rückgang schädlicher Bakterien festgestellt werden.
Übrigens: Die Gerbstoffe in grünem und schwarzem Tee können bei Menschen mit empfindlichem Magen Übelkeit hervorrufen. Daher sollte man solche Teesorten nicht auf leeren Magen trinken.
Grüner Tee ebenso gut
Schwarzer Tee ist nicht besser als grüner Tee. Letzterer enthält noch mehr Polyphenole, denen eine entzündungshemmende, antivirale [3] und antikarzinogene (krebsvorbeugende) Wirkung nachgesagt wird und sogar das Gedächtnis stärken soll. [4] Doch die Studienergebnisse zeigen, dass der oft als weniger gesund verschriebene Schwarztee ebenso positive Eigenschaften besitzt. Die Zahnverfärbungen, die schwarzer Tee verursacht, sind übrigens nicht schlimm, sondern lassen sich relativ leicht wieder entfernen und haben auch keinen nachteiligen Effekt auf die generelle Zahngesundheit.
Lesetipp: Wusstet ihr, dass schwarzer Tee dank der Kombination aus Teein (Koffein) und L-Theanin konzentrationsfördernder wirkt als Kaffee? Hier erfahrt ihr mehr darüber.
Inhaltsstoffe in schwarzem Tee:
- Koffein
- L-Theanin
- Mineralien
- Spurenelemente
- Vitamine
- Gerbstoffe (Tannine)
- Flavonoide
- Phenolcarbonsäure
- Theobromin
- Theophyllin
Schwarzer und grüner Tee werden aus der gleichen Pflanze, der Teepflanze (Camellia sinensis oder Camellia assamica), gewonnen. Der Unterschied besteht darin, dass schwarzer Tee fermentiert wurde. Bei grünem Tee hingegen wird schon durch das Dämpfen der Blätter im Anschluss ans Pflücken die Oxidation verhindert, um die grüne Farbe der Blätter zu erhalten. Durch den gesamten Prozess verändert sich die Gewichtung der Inhaltsstoffe: Grüner Tee enthält tatsächlich mehr gesunde Inhaltsstoffe als schwarzer Tee. Weil Schwarztee durch die Fermentation bedingt weniger Gerbstoffe enthält [nicht wie oft fälschlicherweise behauptet "mehr") [5], ist dieser für viele Menschen bekömmlicher.
Produktempfehlung*
Quellen:
[1] https://www.zahnarzt-levold.de/aktuelles/schwarzer-tee-hilft-gegen-karies/
[2] https://www.focus.de/gesundheit/experten/frank_schwebke/zu-viel-fluorid-der-tee-der-den-knochen-frass_id_4540674.html
[3] https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Pflanzen-Extrakt-bremst-die-Vermehrung-von-Grippeviren-328842.html
[4] https://aerztezeitung.at/2022/oaz-artikel/medizin/ernaehrung-und-demenz-essen-beeinflusst-denken/
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Fermentation