Nahrungsergänzungsmittel sind aus unserer alltäglichen Ernährung nicht mehr wegzudenken und inzwischen in jedem Supermarkt erhältlich. Die Werbung verspricht uns wahre Wunderwirkungen und lässt uns glauben, dass wir nur durch die zusätzliche Einnahme gesund bleiben oder es endlich werden. Und obwohl die Supplements in vielen Fällen überflüssig sind, gibt es durchaus Situationen, in denen eine zusätzliche Einnahme sinnvoll sein kann. Aktuell im Trend: Chlorophyll- z. B. in Form von Tropfen oder Kapseln. Lohnt es sich, welche Wirkung lässt sich erzielen und gibt es Alternativen? Wir klären auf.
Was ist eigentlich Chlorophyll?
Der Name Chlorophyll leitet sich ab aus dem ab altgriechischen Wort „Chloros“, was soviel bedeutet wie „hellgrün, frisch“ und bezeichnet eine Klasse natürlicher Farbstoffe, die von Pflanzen für die Photosynthese benötigt wird. Chlorophyll ist damit an der Absorption des Lichts, dem Energietransfer sowie dem Elektronentransfer beteiligt.
Chlorophyll – wann, wie und wofür?
Das mit einer heilenden bzw. prophylaktischen Wirkung beworbene Chlorophyll ist inzwischen im Handel als Tropfen, Pulver oder auch in Tablettenform erhältlich und kann in folgenden Situationen eingesetzt werden:
- bei Hautunreinheiten
- bei Verdauungsproblemen
- bei schlechten Körpergerüchen
- zur Unterstützung der Blutbildung
- zur Unterstützung bei der Entgiftung
- zum Schutz vor diversen Viren
- als Schutz vor Schwermetallen
- zum Schutz vor schädigender Wirkung roten Fleisches
- zur Verringerung des Krebsrisikos
- zur Verringerung des Risikos, an Demenz zu erkranken
Die gesundheitsfördernde Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen im Hinblick auf die Entstehung verschiedener Krankheiten wird auch von offiziellen Stellen, z. B. den Verbraucherzentralen, bestätigt. Allerdings weisen Wissenschaftler drauf hin, dass sich die Ergebnisse auf herkömmliche Lebensmittel (in ihrer komplexen Zusammensetzung) und nicht auf daraus isolierte Extrakte beziehen. Zudem handelt es sich bei diesbezüglichen Studien selten um Humanstudien, sondern meist um Beobachtungen an Tieren.
Welche natürlichen Chlorophyll-Lieferanten gibt es?
Wie die eingangs schon erwähnte Bedeutung des Begriffs Chlorophyll vermuten lässt, ist dies besonders in vielen grünen Lebensmitteln enthalten. Dazu gehören sämtliche grünen Kulturgemüse und -salate wie beispielsweise:
- Spinat
- Grünkohl
- Mangold
- Brokkoli
- Gurken
- Kopfsalate
- Sellerie
- Endivien
- Algen
Auch grüne Küchenkräuter enthalten Chlorophyll:
- Basilikum
- Rosmarin
- Thymian
- Schnittlauch
- Petersilie
- Minze etc.
Daher sollte man sich die Frage stellen, ob es nicht sinnvoller ist, sein Geld in frische Lebensmittel beim heimischen Obst- und Gemüsehändler oder auf dem Wochenmarkt zu investieren und den Ernährungsplan unter Berücksichtigung der Chlorophyll-Lieferanten zusammen zu stellen. Schließlich versorgen uns frisches Obst und Gemüse neben den förderlichen Pflanzenstoffen noch zusätzlich mit:
- Mineralstoffen,
- Spurenelementen,
- Enzymen,
- Proteinen,
- Antioxidantien,
- (komplexen) Kohlehydraten und
- Ballaststoffen.
Damit tragen diese zusätzlich zur geistigen und körperlichen Gesunderhaltung sowie zu einer aktiven Verdauung bei.
Chlorophyll - lieber natürlich oder als Nahrungsergänzung?
Ob man Chlorophyll als Nahrungsergänzung oder durch natürliche Lebensmittel in einem gesunden Ernährungsplan zu sich nimmt, sollte stets die persönliche Situation entscheiden. Viele Präparate sind schlichtweg überflüssig - der notwendige Bedarf lässt sich oft mit einer vitaminreichen, gesunden Ernährung decken. Dennoch gilt: Bei einer unausgewogenen Ernährung oder aktuellen Beschwerden kann die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel wie Chlorophyll - aber auch Vitamin D, Vitamin B oder Folsäure - durchaus empfehlenswert sein.