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Lässt sich Karies ohne Bohren heilen?

Auch wenn die Zahlen leicht rückläufig zu sein scheinen, leiden Millionen Deutsche unter Karies. Und das trotz Unmengen von Zahnpflegeprodukten in den Drogerie- und Supermärkten sowie einer prinzipiell besseren Mundhygiene. Oft unbemerkt schreitet die Erkrankung voran, bis irgendwann die typischen braunen oder schwarzen Stellen zu sehen sind. Breitet sich die Karies aus und frisst sich tiefer in den Zahn in Richtung Zahnnerv, stellen sich irgendwann Schmerzen ein. Besser ist also vorzusorgen und es gar nicht soweit kommen zu lassen. Aber wie sieht die optimale Vorsorge aus und kann man Karies komplett heilen – eventuell sogar OHNE zu bohren?

Schritt 1: Ursachen für Karies bekämpfen

Karies ist eine durch Bakterien verursachte Erkrankung des Zahnes. Dabei verstoffwechseln diese Bakterien Zucker zu Säure, die den Zahnschmelz angreift. Passiert dieser Vorgang immer und immer wieder, entsteht irgendwann ein Loch. Die Bakterien können nun immer tiefer eindringen und die Zahnsubstanz weiter zersetzen.

Zahnärzte greifen in den meisten Fällen zum Bohrer, um die befallene Zahnsubstanz zu entfernen. Anschließend wird eine Füllung aus Kunststoff oder Keramik gesetzt. Kommt es erneut zum Kariesbefall, muss wieder gebohrt werden. Die Folge: Irgendwann ist der Zahn nicht mehr zu retten und muss verkront oder sogar gezogen werden. Selbst unter der Füllung können Kariesbakterien weiter ihr Unwesen treiben.

Will man Karies ohne bohren heilen, muss man diesen Vorgang stoppen. Konkret: Den Bakterien (streptokokkus mutans) muss die Nahrung entzogen werden. Sehr stärkehaltige Nahrungsmittel sowie zuckerhaltige Speisen und Getränke sind also tabu. Und damit sind nicht nur zugesetzte, sondern auch natürliche Fruchtzucker (Fructose) gemeint.

Schritt 2: Zahn remineralisieren

Sobald der Karies die Nahrung entzogen wurde, gilt es, den Zahn zu remineralisieren. Ein großen Anteil an der Remineralisierung hat unser Speichel. Ist unser Säure-Basen-Haushalt in Ordnung, neutralisiert der Speichel schädliche Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Damit der Speichel die richtige Zusammensetzung hat, sollte man auf eine ausgewogene, mineralstoffreiche Ernährung mit viel Calcium und Magnesium achten. Besonders empfehlenswert ist grünes Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl und Spinat. Auch Fisch und Eier sollten auf dem Speiseplan stehen.

Der kariöse Zahn braucht jedoch nicht nur die “Zuwendung” von außen. Die Zahnsubstanz lässt sich mit der richtigen Ernährung und Lebensweise auch von innen stärken. Neben Mineralstoffen gehört dazu ausreichend Vitamin D, ohne das die Mineralstoffe vom Körper nicht in Knochen und Zähne eingebaut werden könnten. Vitamin D wird maßgeblich durch UVB-Strahlung gebildet, die auf unsere Haut trifft. Aufgrund des Sonnenstandes ist eine ausreichende Vitamin-D-Synthese lediglich zwischen März und Oktober möglich. Im Winter helfen Vitamin-D-Präparate oder der gelegentliche, wohl dosierte Besuch im Solarium.

Ist die Remineralisierung des Zahnes erfolgreich, kann die Ausbreitung der Karies gestoppt werden. Fachleute sprechen dann von einer sog. Caries Sicca  – der Karies im Stillstand. Eine Stufe davor spricht man von der Caries tarda – einer sich sehr langsam ausbreitenden Karies.

Zahnpasta mit oder ohne Fluorid?

Beim Thema Fluorid scheiden sich die Geister. Zahnärzte empfehlen die Anwendung von fluoridhaltigen Zahnpflegeprodukten, um den Zahnschmelz auszuhärten. Andererseits könnte eine natürliche Remineralisierung des Zahnes (z. B. durch das im Speichel enthaltene Calciumphosphat) durch diese Form der Versiegelung erschwert werden. Auch Menschen mit Fluorose (zeigt sich durch weiße Flecken auf den Zähnen) sollten im Zweifel auf Alternativen ohne Fluorid zurückgreifen  – z. B. Zahnpasta mit Xylit.

Der Zahnschmelz ist das härteste Gewebe im menschlichen Körper und zu 95 % anorganisch, also nicht lebendig. Das Dentin besteht zum größten Teil aus Hydroxylapatit (ein Phosphat mit der Strukturformel [Ca5(PO4)3OH]x2). Am Aufbau beteiligt sind Calcium, Phosphor, Magnesium, Natrium sowie Proteine und Fette.

Wachsen Karieslöcher wieder zu?

Lange Zeit dachte man, dass sich Löcher von selbst nicht wieder schließen können. Forscher am Londoner King’s College haben Zahnsubstanz jedoch erfolgreich nachwachsen lassen – jedenfalls bei Mäusen. Um diese Selbstheilungskräfte zu aktivieren, brachten die Forscher mit Hilfe eines Kollagenschwämmchen ein bestimmtes Molekül in die zuvor gebohrten Zahnlöcher ein. Dieses Molekül hemmt das Enzym Glykogensynthase-Kinase 3 (GSK-3), das übrigens auch von Schmerzmittel wie Ibuprofen und Naproxen gehemmt wird, und stimuliert die Bildung von Dentin.

Das Neue und Bahnbrechende an dieser Studie ist jedoch nicht, dass man Dentin nachwachsen lassen kann. Vielmehr sei der eingebaute Stopp, also die gezielte Steuerung des Prozesses ein Fortschritt, sagt Zahnmediziner Roland Frankenberger von der Philipps-Universität Marburg in einem Interview mit der Ärztezeitung. Die von den Forschern verwendete Füllung löst sich selber auf und erzwingt, dass die Neubildung des Dentins zum richtigen Zeitpunkt stoppt. Bis eine solche Behandlung für Menschen bereitsteht, muss allerdings noch sehr viel Forschungsarbeit geleistet werden.

Karies selber entfernen: die besten Hausmittel

  • Ein bewährtes Hausmittel bei der Behandlung von Karies ist Salz –  am besten als Spülung. Löst dafür einen Löffel Salz in etwas lauwarmen Wasser auf und spült den Mund für einige Minuten gründlich mit der Lösung aus. Salz wirkt antibakteriell und antiseptisch.
  • Das Bakterienwachstum kann auch mit Muskatnuss gestoppt werden. Besonders wirksam ist eine Mischung aus geriebener Muskatnuss und Nelkenöl. Letzteres wirkt außerdem schmerzlindernd. Tragt die Mischung einfach mehrmals täglich auf den betroffenen Zahn auf.
  • Kräuter wie Kamille, Melisse und Salbei wirken antibakteriell. Bei Karies helfen Sie in Form von Tee. Salbeiblätter lassen sich auch wunderbar pur kauen, um die ätherischen Öle freizusetzen.
  • Xylit (Xylitol), auch Birkenzucker genannt, hemmt nicht nur die Säureproduktion, sondern lässt auch die Kariesbakterien absterben. In Form von Kaugummi wird zudem die Speichelproduktion angeregt.

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