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Alltagsfrage: Kann man im Winter braun werden?

Im Sommer verbringen wir unsere Freizeit gerne am Strand, dem Badesee oder im Freibad. Die Haut dankt es uns mit einem frischen und gebräunten Teint. Im Winter erscheint die Haut hingegen blass und fahl. Viele fragen sich: Liegt das daran, dass man einfach weniger an der frischen Luft ist oder kann man im Winter einfach nicht braun werden?

Inhalt

    Geringere UV-Intensität im Winter

    Verantwortlich für die braune Haut sind sog. Melanine. Das sind dunkelbraune bis schwarze oder auch gelblich bis rötliche Pigmente, die neben der Haut auch unsere Haare und Augen “färben”. Angeregt wie die Melaninproduktion in der Haut durch UVB-Strahlung. Ziel der stärkeren Pigmentierung ist es, die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen.

    Braune Haut ist also ein geringer natürlicher Sonnenschutz - jedenfalls dann, wenn die (indirekte) Pigmentierung durch UVB-Strahlung verursacht wurde. Dabei bilden sich neue Pigmente. Zwar bräunt auch UVA-Strahlung. Allerdings werden hier - einfach ausgedrückt - nur vorhandene Pigmente nachgedunkelt. Interessant: Sonnenschutz blockt nahezu vollständig die UVB-Strahlung, lässt jedoch noch ziemlich viel UVA-Strahlung durch.

    UVB-Strahlung ist für die Bildung von Vitamin D wichtig, allerdings auch Hauptverursacher von Sonnenbrand und langfristigen Hautschäden. Deshalb schützt Sonnencreme besonders davor. UVA-Strahlung ist dennoch nicht ungefährlich: Sie ist maßgeblich an der Hautalterung beteiligt und kann ebenso Hautkrebs begünstigen.

    Im nord- und mitteleuropäischen Winter ist die UV-Intensität in normalen Höhenlagen so gering (selbst an sonnigen Tagen), dass die Haut keinen Schaden nimmt, also auch nicht bräunt, um sich zu schützen. Auch Vitamin D kann zwischen Mitte Oktober und Mitte März keines gebildet werden. Entscheidend ist immer der UV-Index. Ab einem Index von 3 wird man braun. Zuverlässige Infos stellt beispielsweise das Bundesamt für Strahlenschutz bereit.

    Sonnenstand und UV-Intensität

    Am 21. Juni beginnt auf der Nordhalbkugel der Sommer. An diesem Tag erreicht die Sonne am Mittag ihren höchsten Stand über allen nördlichen Breitengraden. Der tatsächliche (wahre) Mittag ist ganzjährig von Ort zu Ort unterschiedlich und fällt selten genau auf 13 Uhr (Sommerzeit) bzw 12 Uhr (reguläre Zeit, Winterzeit).

    Die Sonne ist im Sommer also viel weiter von der Erde entfernt als im Winter. Genaugenommen sind es rund 5 Millionen km mehr, welche die Sonnenstrahlen zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende im Vergleich zur Wintersonnenwende am 21./22. Dezember bis zur Erde zurücklegen müssen. Und doch wird man im Sommer schneller braun als im Winter. Wieso ist das so?

    Weil die Intensität der hautwirksamen UVB-Strahlung nicht von der Entfernung der Sonne zur Erde, sondern von der Sonnenhöhe bestimmt wird, bekommt unsere Haut im Winter deutlich weniger UVB-Strahlen ab als im Sommer. Die Sonne steht im Winter viel flacher am Himmel.

    Tipps für braune Haut im Winter

    Dass wir im Winter weniger UVB-Strahlung abbekommen und damit auf natürliche Weise auch weniger bis gar kein Vitamin D mehr bilden können, heißt nicht, dass wir uns mit einem fahlen Teint abfinden müssen.

    Vitamine und Carotinoide

    Lebensmittel wie Paprika, Spinat, Grünkohl und Kürbis enthalten jede Menge Beta-Carotin. Neben wir ein bisschen mehr davon zu uns als wir eigentlich brauchen, lagert sich der Farbstoff in unserer Haut ab. Das ist völlig ungefährlich und schützt unsere Haut ebenso wie Melanin - jedoch weitaus weniger - auf natürliche Weise vor den negativen Auswirkungen der UV-Strahlung. Wer den Effekt der Lebensmittel unterstützen will, kann zusätzlich auf Bräunungskapsel aus dem Drogeriemarkt oder der Apotheke zurückgreifen.

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    Was bringen Bräunungskapseln mit Carotin?

    Bergwandern und Skifahren

    Wer gerne mit Skiern oder Snowboard die Pisten unsicher macht, kennt das: Trotz eisiger Temperaturen kann man sich schnell einen Sonnenbrand holen. Das heißt: Oben auf dem Berg wird die Haut auch im Winter schnell braun. Das liegt daran, dass sich der Anteil der UV-Strahlung mit zunehmender Höhe verstärkt. Zusätzlich wird die Strahlung durch die Reflektion im Schnee intensiviert.

    Übrigens ist die UV-Intensität in südeuropäischen im Winter oft noch so hoch, dass man geringe Mengen Vitamin D bilden kann und die Haut einen leichten sonnengküssten Schimmer enthält.

    Lesetipp:
    Der Kälte entfliehen: Reiseziele für Herbst und Winter

    Wohl dosiert: Sonnenbank

    Im Winter machen Solariumbetreiber ein gutes Geschäft: Die Sonne aus der Röhre tut was es soll und lässt unsere Haut in Windeseile braun werden. Wichtig: Wer zu lange und zu häufig aufs Solarium geht, schädigt seine Haut, begünstigt die Entstehung von Hautkrebs und fördert die Hautalterung. Der gelegentliche Besuch im Solarium versorgt uns hingegen mit einer guten Portion Vitamin D, welches der Entstehung von Krebs wiederum entgegenwirken kann. Auch Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Akne werden durch Solarien mit hohem UVB-Anteil gelindert.

    Wenn ihr ins Solarium geht, um im Winter braun zu werden, lasst euch unbedingt vorab beraten. Außerdem solltet ihr die Besonnungsdauer nach und nach erhöhen, um einen Sonnenbrand zu vermeiden. Falscher Ehrgeiz beim “Turbo-Bräunen” kann ernsthaften Schaden anrichten.

    Selbstbräuner

    Die wohl einfachste Möglichkeit, im Winter braune Haut zu bekommen, ist der Selbstbräuner. Beachtet aber, dass viele Produkte den Stoff Dihydroxyaceton enthalten. Dieser ist zwar prinzipiell ungefährlich, zersetzt sich jedoch nach einiger Zeit und bildet dabei Formaldehyd. Die chemische Verbindung reizt die Schleimhäute und gilt als krebserregend. Vor allem die zu warme Lagerung von Selbstbräunerprodukten ist riskant.

    Auf in Deutschland verbotene Substanzen wie Melanotan (Afamelanotid) solltet ihr unbedingt verzichten. Entsprechende Produkte werden als "Bräunungsspritze" illegal im Internet gehandelt und sind nicht ausreichend getestet.

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    Quellen: 

    uni-kiel.de/med-klimatologie/uvinfo.html
    stern.de/gesundheit/selbstbraeuner-gesundheitsrisiko-haut-6928082.html
    aerzteblatt.de/archiv/78328/Bedeutung-von-Vitamin-D-in-der-Krebspraevention
    spiegel.de/wissenschaft/mensch/uv-licht-gesundheit-aus-dem-solarium-a-345601.html
    rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_2016_02_ernaehrung4.pdf
    rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html
    bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/str/nis/uv/faktenblatt_vitaminD.pdf.download.pdf/Faktenblatt%20-%20Vitamin%20D%20D.pdf
    bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/hauttypen/hauttypen_node.html
    aerztezeitung.de/Medizin/Wieviel-Sonne-zur-Produktion-von-1000-IE-Vitamin-D-288468.html
     bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/03_Verbraucherprodukte/02_Verbraucher/03_Kosmetik/06_Sonnenschutzmittel/bgs_kosmetik_sonnenschutzmittel_node.html
    welt.de/gesundheit/article106270925/UV-A-Strahlen-sind-eine-unterschaetzte-Gefahr.html
    coliquio.de/wissen/Praxis-Wissen-kompakt-100/Sonnenschutz-aktuelle-Erkenntnisse-100

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