Brillen sind eigentlich dafür da, besser zu sehen. Schwierig wird es aber, wenn die Brillengläser ständig verschmutzen. Selbst dank moderner Antischmutz-Beschichtungen (CleanCoat, Lotuseffekt etc.), lässt es sich nicht vermeiden, dass sich der Durchblick mitunter durch Staub und Fett verschlechtert. Doch Vorsicht: Die falsche Brillenreinigung kann die Gläser (egal ob aus Kunststoff oder aus mineralischem Silikat, dem klassischen Glas) nachhaltig schädigen. Wir verraten euch, wie es richtig geht.
Der Allrounder: das Mikrofasertuch
Für die schnelle Brillenreinigung unterwegs ist das normale Mikrofasertuch, das den meisten Brillenetuis beiliegt, bestens geeignet. Wichtig: Das Tuch sollte in regelmäßigen Abständen bei etwa 40° C gewaschen werden – ohne Weichspüler natürlich!
Bei Fettflecken: feuchte Brillenputztücher
Während sich Staub recht gut mit trockenen Tüchern entfernen lässt, benötigt die Reinigung von Fettflecken Feuchtigkeit. Die Feuchte besteht bei den Tüchern auf Zellulosebasis zu 90 Prozent aus Wasser und Alkohol. Hinzu kommen etwa 5 Prozent schäumende Tenside sowie antibakteriell wirkende Zitronensäure und Duftstoffe.
Sind feuchte Brillentücher nicht schlecht für die Gläser?
Mittlerweile sind fast alle auf dem Markt erhältlichen feuchten Brillenputztücher unbedenklich für die Brillengläser. Kratzer müsst ihr also nicht befürchten. Das Institut für Physikalische Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo feuchte Brillenputztücher auf ihre Unbedenklichkeit hin getestet werden, bestätigt, dass der pH-Wert der Brillenputztücher zwischen 4 und 5,5 und damit auf dem Niveau von Regenwasser liegt.
Sämtliche Inhaltsstoffe sind auch für Beschichtungen ungefährlich. Der Irrglaube rührt daher, dass früher teilweise Holzpartikel in diesen Tüchern zu finden waren und mehr Alkohol enthielten.
Übrigens: Mit Küchenrolle oder Taschentüchern solltet ihr Brillen tatsächlich nicht reinigen. Diese Tücher enthalten Holz und können, jedenfalls auf Kunststoffgläsern, kleine Kratzer verursachen.
Die Alternative: Mikrofasertuch + Reinigungsspray
Statt zu feuchten Brillenputztüchern zu greifen, könnt ihr die trockenen Mikrofasertücher auch mit einem speziellen Reinigungsspray* befeuchten. So gehen dann auch unterwegs die lästigen Fettflecken raus. Zudem sind entsprechende Produkte oft noch schonender als die feuchten Brillentücher aus Zellulose.
Für zu Hause: Reinigung mit Wasser + Spüli
Tatsächlich funktioniert die Reinigung der Brillengläser mit normalem Wasser und etwas Spülmittel ganz hervorragend. Dafür reibt ihr am besten wenige Tropfen Spüli mit etwas Wasser zwischen den Fingern auf, bis es leicht schäumt und gebt die Mischung auf die Gläser. Danach müsst ihr die Brille nur mit lauwarmem Wasser abspülen und mit dem Mikrofasertuch trocknen.
Die Premiumlösung: ein Ultraschallreiniger
Brillen-Ultraschallreiniger funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip: Indem Flüssigkeit permanent in Schwingung versetzt wird, entstehen ein Über- und Unterdruck. Daraus resultieren mikroskopisch kleine Bläschen, welche durch die vom Ultraschall erzeugten Wellen platzen und den Schmutz von Brillengläsern und Gestell lösen. Gefüllt wird das Gerät mit einem Gemisch aus destilliertem Wasser und Spüli.
Brillen-Verschmutzung vorbeugen
Das A und O ist eine anständige Beschichtung. Fragt also euren Optiker, welche “Coatings” er anbieten kann. Je nach Anbieter heißen Antischmutzbeschichtungen Clean-Coat oder Lotuseffekt-Beschichtung. Übrigens gibt es mittlerweile auch Antibeschlag-Coatings.
Auch die Aufbewahrung der Brillen spielt eine entscheidende Rolle. Wenn ihr die Brille irgendwo ablegt, sollte die Brillenglasseite immer nach oben zeigen. Ein gutes Hartschalenetui schützt vor Beschädigungen. Außerdem gilt es, extreme Hitze (80 °C und mehr wie in der Sauna) und starke Temperaturschwankungen zu vermeiden. Letztere können zu Spannungsrissen zwischen Beschichtung und Grundglas führen.
Tipp: Reinigt eure Brille am besten zweimal täglich. Nur bei einer optimalen Sicht schädigt ihr eure Augen nicht weiter und behaltet in allen Situationen den Durchblick.
Quellen:
https://www.pt-magazin.de/de/gesellschaft/deutschland/feuchte-brillenputzt%C3%BCcher-reinigen-absolut-unbeden_iolj9uvm.html
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